Audemars Piguet Royal Oak – der Rolexkiller?  

Die polarisierendste Uhr, die Audemars Piguet je produziert hat, die Royal Oak

Die Audemars Piguet Royal Oak dürfte wohl eine der bekanntesten Uhren der heutigen Zeit sein. Die Silhouette ist so ikonisch wie unverwechselbar. In gewisser Weise steht dieses Modell für die Marke Audemars Piguet.  

Insbesondere in den sozialen Medien erfreute sich diese Armbanduhr in den letzten Jahren stark zunehmender Aufmerksamkeit. Und das ist durchaus berechtigt. Denn die Royal Oak ist zweifelsohne eine ganz besondere Uhr.  

Die Royal Oak ist das Flagschiff von Audemars Piguet. Ihre markantesten Merkmale sind die achteckige Lünette und das in das Gehäuse fließend übergehende Armband. Für das ikonische Design ist der berühmte Gerald Genta verantwortlich. Die Royal Oak kommt in vielen Variationen mit den verschiedensten Komplikationen.  


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Die Marke Audemars Piguet

Die ersten Gehversuche der Marke Audemars Piguet liegen weit in der Geschichte zurück. Bereits 1875 wurde die Marke von Jules-Louis Audemars und Edward-Auguste Piguet in der Schweiz gegründet. Aus den beiden Nachnamen setzt sich auch der heute etablierte Markenname zusammen.  

Dabei verfolgten die beiden Gründer ihre ganz eigenen Ansprüche. Während sich Jules-Louis Audemars um die technischen Aspekte kümmerte, war Edward-Auguste Piguet ein begnadeter Verkäufer.  

So wollten die beiden sehr komplizierte und raffinierte Uhren entwerfen, welche es bis dato so nicht gegeben hatte. Die Marke präsentierte beispielsweise bereits im 19. Jahrhundert die erste Armbanduhr mit Tourbillon.  

Doch die Firma spezialisierte sich auch auf ästhetische Innovationen, wodurch sie insbesondere designtechnisch die Auffassung von Luxus und Eleganz in der Uhrenwelt massiv prägte.  

Heute ist Audemars Piguet eine der begehrtesten Uhrenmarken der Welt. Jede Uhr, die das Atelier verlässt, ist das Resultat von akribischer Handwerkskunst, gepaart mit innovativer Technologie und einer Leidenschaft für außergewöhnliches Design und Extravaganz.  

Dabei bedient der Luxusuhrenhersteller mit seiner Exklusivität eine ganz eigene, sehr gehobene Zielgruppe.  


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Die Royal Oak – ein vielseitiger Klassiker

Quelle: Pixabay

Die wohl bekannteste Uhr von Audemars Piguet ist die Royal Oak. Jeder, der sich etwas mit Armbanduhren auskennt, weiß genau, um welche Uhr es sich handelt. Mit ihrem ikonischen Design und mit ihren teilweise außergewöhnlichen Komplikationen sticht sie aus der Masse heraus. Dabei ranken sich viele Mythen um diese Uhr.  

So heißt es oft, dass die Uhr ein riesiger Flop war, als sie auf den Markt kam. Dem war aber nicht so. Dies ist ein Gerücht. Es stimmt zwar, dass viele in der Uhrenszene, der 1973 erschienen Royal Oak, zunächst skeptisch gegenüberstanden, da es sich um eine Stahl Uhr mit einem sehr ausgefallenen Design handelte, welche mit einem damaligen Kaufpreis von 3650 Schweizer Franken wirklich nicht günstig war.  

Doch diese Skepsis legte sich schnell, als man im Laufe der Jahre die Genialität dieser Uhr erkannte. Allein zwischen 1972 und 1978 produzierte die Firma über 10.000 Royal Oak Modelle, was für die damalige Zeit wirklich beträchtlich ist, wenn man bedenkt, dass die vergleichsweise teure Royal Oak eine sehr kleine, wohlhabende Zielgruppe ansprach.  

Der legendäre Name ist einem britischen Kriegsschiff nämlich dem HMS Royal Oak Britain’s Royal Navy zu verdanken.  So hat der Name der Uhr überhaupt nichts mit einer Eiche zu tun, wie viele vermuten. Allerdings erlangte das Modell auch fast den Namen Safari. Dies war der Name, welchen der Designer der Uhr vorschlug. Aber Audemars lehnte diesen doch kurzfristig ab, weil sich die Firma dachte, dieser Name würde nicht zum Markenimage passen.  

So heißt die legendäre Uhr heute so wie damals Royal Oak, was ein durchaus gelungener und angemessener Name ist, wie wir finden.  


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Die Technik hinter der Royal Oak

Das Werk der Royal Oak ist äußerst raffiniert und exzellent konzipiert. Mittlerweile verfügt die Armbanduhr auch über ihr eigenes Kaliber. Doch dem war nicht immer so. 

Denn lange Zeit lieferte Jeager-LeCoultre das Werk für die Royal Oak. Dieses Werk wurde mit der Bezeichnung 2121 in die Royal Oak verbaut. Es verfügte über eine Datumsanzeige, allerdings über keinen Sekundenzeiger, und es zeichnete sich mit seinen 3,05 Millimetern Höhe vor allem durch seine Kompaktheit aus. Zudem hatte das Kaliber eine Gyromax-Unruh, eine Kif-Stoßsicherung und einen Rotor mit einer äußeren Schwungmasse aus 21-karätigem Gold.  

Ab 2005 allerdings verbaute Audemars, ein hauseigenes Manufakturkaliber, das 3120. Dieses hat nun auch eine Sekundenanzeige und ist gleichzeitig etwas dicker als das Vorgänger-Kaliber. Einer der markantesten Unterschiede ist, dass der neue Rotor nicht mehr auf Rubinrollen, sondern in einem Kugellager läuft.  

Dieses Kaliber wurde zahlreiche Male weiterentwickelt und auch mit raffinierten Komplikationen ergänzt. So gibt es die Royal Oak mit allen erdenklichen Komplikationen, wie zum Beispiel mit einem ewigen Kalender, einer GMT-Funktion, einem Chronographen oder mit Tourbillon 

Es gibt die Royal Oak sogar in besonders komplex als Grande Kompilation mit Minutenrepetiton, ewigem Kalender und Chronograph.  

Das legendäre Design

Und auch designtechnisch hat die Royal Oak einiges zu bieten. Sie ist wohl eine der Armbanduhren mit dem größten Wiedererkennungswert aufgrund ihres extravaganten Designs mit hohem Alleinstellungsmerkmal.  

Der Schöpfer dieser besonderen Erscheinung ist niemand geringeres als Gérald Genta. Dieser Mann entwarf nicht nur das ikonische Design der Royal Oak, sondern gleichzeitig auch noch das der bekanntesten Uhr des Konkurrenten Patek Phillipe. Zudem war er auch noch für Rolex tätig. So ist sein Name zweifelsohne einer der bedeutendsten in der Uhrengeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts.  

Die Designsprache von Genta zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es ihm gelingt, einen fließenden Übergang zwischen Armband und dem Gehäuse herzustellen, was letztendlich ein sehr stimmiges Gesamterscheinungsbild erzeugt.  

Eines der dominantesten Markenzeichen der Royal Oak dürfte wohl die achteckige Lünette sein. Diese verleiht der Uhr ein eher aggressives, kantiges Design, was ihr aber ein gewisses Alleinstellungsmerkmal verleiht und ausgezeichnet zu Royal Oak passt. Die Lünette ist mit Sechskantköpfen verschraubt, welche symmetrisch perfekt ausgerichtet sind. Dies gibt dem Design zusätzlich einen industriellen Touch, was zum doch eleganten Auftreten einen gekonnten Stilbruch darstellt.  

Darüber hinaus ist das Zifferblatt ebenfalls sehr besonders. Dieses verfügt über ein unverwechselbares Hufnagel-Muster, das es so nur bei Audemars gibt. Dieses Zifferblatt wird maschinell graviert und ist äußerst schwierig zu produzieren.  

Wir haben Gerald Genta einen gesonderten Beitrag gewidmet, den du dir unbedingt ansehen musst.


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Die verschiedenen Konfigurationen

Wie bereits erwähnt, gibt es die Royal Oak mit verschiedenen Komplikationen. Aber nicht nur das, die Uhr kommt eigentlich in allen erdenklichen Variationen.  

Als die Royal Oak auf den Markt kam, war sie zunächst nur in Edelstahl erhältlich. Doch im Laufe der Zeit gab es sie auch in Gelbgold und Roségold sowie Weißgold und in seltenen Fällen sogar in Platin und Titan.  

Darüber hinaus gibt es Zifferblätter in den verschiedensten Farben sowie Frosted-Gehäuse. Dabei handelt es sich um eine spezielle Behandlung des Gehäuses, welche ihm einen Glitzer Look verleiht.  

Gleichzeitig wären da noch skelettierte Royal Oaks, solche mit Diamantbesatz oder Glasboden sowie eine extra dünne Variante.  

Zusätzlich gibt es noch die Offshore Royal-Oak. Diese ist mit 42 Millimetern Gehäuse Durchmesser noch einmal etwas dicker und klobiger und hat meistens ein Kautschukband.  

Wie du siehst, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, wenn es um die Variation von Royal Oak Uhren geht. 

Die grandiose Wertentwicklung der Royal Oak

Das Flaggschiff von Audemars Piguet ist sicherlich kein Kind von Traurigkeit, wenn es um die Wertentwicklung der letzten Jahre geht.  

Die einfache Royal Oak in Edelstahl, welche nur über eine Datumsanzeige verfügt, hat derzeit einen Listenpreis von 24.800 Schweizer Franken, wird aber auf dem Graumarkt für über 40.000 Franken gehandelt.  

Dies ist nur ein Beispiel, um die massiven Wertanstiege der Royal Oak zu veranschaulichen. Denn es gibt zahlreiche Beispiele von Sondereditionen, wie zum Beispiel der Royal Oak mit lila Zifferblatt, welche für ein Vielfaches des Listenpreises gehandelt werden.  

Eins steht fest, die Royal Oak hat eine außerordentliche Wertentwicklung hingelegt. Es ist vermutlich sogar noch schwerer an diese über die Liste zu kommen als an eine Rolex Uhr.  


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Diese Fakten über die Royal Oak kennt (fast) niemand

Doch es gibt noch unzählige weitere Details über die Royal Oak, die leider den Rahmen sprengen würden. Wir haben allerdings noch einige interessante Fakten für euch, um den Beitrag abzurunden.  

Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Prototypen der Royal Oak aus Weißgold hergestellt wurden und nicht aus Edelstahl. Denn Gold ist viel weicher als Stahl und lässt sich einfacher verarbeiten. 

Es stellte sich als so schwer heraus, Edelstahl in der gewünschten Weise zu verarbeiten, dass es günstiger war, die Royal Oak mit Weißgold zu entwickeln. Das ironische daran ist, dass ist der eigentlich günstigere Stahl mehr Kosten verursacht hätte als das wertvolle Edelmetall Gold. Die Royal Oak ist eben in vielerlei Hinsicht wie z.B. auch in Entwicklung eine außergewöhnliche Uhr. 

Darüber hinaus ist noch nennenswert, dass das Design der Uhr in unter 24 Stunden erfolgt sein soll. So hat Audemars Gérald Genta nach einem Design einer innovativen Sportuhr für die Baselworld Watch Fair gefragt, und dieser entwarf die erste Skizze der Royal Oak in nur einer Nacht. 

Zudem ist es wichtig anzumerken, dass die Royal Oak die Firma Audemars Piguet in gewisser Weise rettete. 

Denn wie auch viele andere Schweizer Uhrenmarken hatte AP mit der Quarzuhrenkrise in den Siebzigern zu kämpfen. Die Konkurrenz mit den günstigen Quarzwerken machte der Schweizer Uhrenindustrie massiv zu schaffen.  

Viele kehrten den mechanischen Armbanduhren den Rücken zu, als die neuartigen Quarzuhrwerke kamen, die genauer und günstiger waren. 

Audemars Piguet musste mit einer neuen, innovativen Armbanduhr überzeugen, und mit der Royal Oak gelang es schließlich, die Massen wieder zu verblüffen.  

Die Royal Oak konnte viele Uhrenbegeisterte wieder von der Genialität der mechanischen Uhren überzeugen. Denn die Royal Oak war eine Symbiose aus neuartigem Design, feiner Uhrmacherei und herausragender Handwerkskunst. Anhand der Royal Oak erkannten viele wieder, dass die Genialität und die Klasse der Uhrmacherkunst in mechanischen Automatikwerken liegt.  

So war der erste Käufer einer Royal Oak sogar sehr prominent. Es war nämlich Mohammad Reza Pahlavi, der letzte Schah von Iran. 

Die royal Oak war schlicht und ergreifend, ein stimmiges Gesamtkonzept, was sich vor allem über die Jahre gegen die Quarzuhren durchsetzen konnte.  


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Fazit – die Royal Oak ist eine ziemlich vollkommene Armbanduhr

Die Royal Oak ist in vielerlei Hinsicht eine ganz besondere Uhr mit hohem Alleinstellungsmerkmal. Nicht nur das Design und die Technik sind ganz besonders sondern auch ihre Geschichte so wie ihr Status und ihre Außenwahrnehmung.  

Wenn man eine in individuelle Uhr haben möchte, ist man bei der Royal Oak genau richtig. Denn sie verfügt über so viele Variationen, dass für jeden etwas dabei sein dürfte. 

Auch wir halten die Royal Oak für eine sehr gelungene Uhr. Insbesondere das in das Gehäuse fließende Armband, was typisch für Gérald Genta ist, empfinden wir als besonders ästhetisch. Aber auch die achteckige Lünette hat seinen eigenen Charme und verschiedenen Komplikationen wie der ewige Kalender sind ebenfalls sehr bemerkenswert.  

Man kann schon sagen, dass es einfach eine durchaus stimmige und gut durchdachte Armbanduhr ist, welche über 50 Jahre hinweg perfektioniert wurde.  

Zu der Frage aus dem Titel, ob die Royal Oak ein Rolex Killer ist, kommen wir nun.  

Die Royal Oak spielt schon in ihrer ganz eigenen Klasse. Sie ist die bekannteste Uhr von Audemars Piguet und damit unverwechselbar. Das Besondere an der Royal Oak ist, dass es ein Grunddesign in so vielen verschiedenen Variationen gibt.  

Rolex bietet beispielsweise gar nicht ein Design mit so vielen verschiedenen Komplikationen an.  

Zudem sind die Uhren von Audemars nochmal ein ganzes Stück teurer. So ist allein der Listenpreis der Edelstahl Royal Oak knapp dreimal höher als der der Datejust.  

Wir sehen die Sache so: Audemars kann mit Rolex koexistieren. Denn beide Marken sprechen durchaus andere Zielgruppen an.  

Quelle Titelbild: Unsplash


Über den Autor

Autor bei Gentleman-watches

Alexander Weinberger

Für mich ist das Faszinierendste an Uhren das Zusammenspiel aus präzisem Handwerk und künstlerischer Entfaltung. Hunderte kleine Teile müssen bei einem Uhrwerk exakt so zusammengesetzt werden, dass sie ein großes Ganzes ergeben.


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