Breitling Navitimer, die komplizierteste Uhr über den Wolken 

Die Navitimer von Breitling, sie sieht viel komplizierter aus als sie ist

Der Chronograph ist eine der beliebtesten Komplikationen überhaupt. Nicht nur die komplexe Technik hinter dem Chrono ist faszinierend, sondern auch sein ansprechendes Erscheinungsbild.  

So gibt es die verschiedensten Chronographen von den unterschiedlichsten Marken.  

Heute soll es um die berühmt berüchtigte Navitimer von Breitling gehen.  

Die Navitimer ist nicht nur eine der beliebtesten Uhren von Breitling sondern auch einer der berühmtesten Luxusuhren überhaupt. Sie besteht seit über siebzig Jahren und zeichnet sich durch ihren zuverlässigen Chronographen und die Rechenschieber Lünette aus. Dabei gibt es die Navitimer seit 2009 auch mit dem Hauseigen Manufakturkaliber B01.  


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Die Marke Breitling

Die Entstehungsgeschichte von Breitling ist faszinierend sowie fesselnd.  

Im Jahre 1884 eröffnete der junge Uhrmacher Leon Breitling seine Werkstatt in der Schweiz. Dabei hatte er ein außergewöhnliches Talent für die Uhrmacherei. Es war seine Vision, die Grenzen der Uhrmacherei zu erweitern.  

Zunächst mal stellte er Taschenuhren her, die sich durch ihre außerordentliche Genauigkeit und Zuverlässigkeit auszeichneten.  

Doch Breitling war ebenfalls ein Pionier auf dem Gebiet der Chronographen. So entwickelte die Marke im Laufe der Zeit immer wieder neue innovative Lösungen, um die Funktionalität und Präzision dieser zu verbessern.  

Das Unternehmen stellte bereits 1915 den weltweit ersten Chronographen mit unabhängigem Drücker vor, welcher es ermöglichte, verschiedene Zeit Intervalle genau zu messen.  Das heisst der Chronograph kann gestoppt und gestartet werden, ohne das er zurückgesetzt werden muss.

Diese Erfindung war so bahnbrechend, dass sie sozusagen den Grundstein für Breitling als Chronographen-Spezialisten legte.  

Später in den 30er Jahren widmete sich der Uhrenhersteller auch den Armbanduhren.  

Breitling produzierte auch exzellente Fliegeruhren mit Chronographen für die britische und amerikanische Luftwaffe während des zweiten Weltkrieges.  

In den folgenden Jahren erweiterte Breitling sein Angebot immer weiter und präsentierte innovatives Designs. So kam es 1952 auch zur Einführung der legendären Breitling Navitimer, um die es heute gehen soll.  

Schließlich wurde Breitling zu einer etablierten und anerkannten Marke in der Uhrenszene.  

Heute, über 135 Jahre nach der der Gründung bleibt Breitling seinem Erbe der präzisen Uhrmacherkunst treu. Trotzdem erfindet sich die Marke immer wieder neu, um den Zeitgeist gerecht zu werden.  


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Die Geschichte der Navitimer

Die Geburtsstunde der Navitimer war im Jahre 1952. Damals erblickte sie mit dem Handaufzugs-Werk Venus 178 das erste Mal das Licht der Welt. Dabei war der Name eine Wortneuschöpfung von Breitling. Denn er setze sich aus den Wörtern “Navigation” und “Timer” zusammen. 

Insbesondere der erste Teil des Namens sollte auf die Rechenschieber Lünette hindeuten, welcher man hilfreiche Informationen entnehmen konnte. 

So ermöglichte die Rechenschieber Lünette der Navitimer Dreisatzrechnungen, Multiplikation und Divisionen. Man konnte so beispielsweise den Treibstoffverbrauch, die zurückgelegte Wegstrecke oder die Rate des Steig- und Sinkflugs berechnen.  

Diese Kalkulationen waren insbesondere in der Luftfahrt zu diesen Zeiten extrem nützlich. 

Heutzutage zeigen all diese Statistiken moderne Bordcomputer an. Doch im damaligen analogen Zeitalter waren diese Informationen, die man mit Hilfe einer Armbanduhr schnell ermitteln konnte, Gold wert.  

So erfreute sich die Navitimer bei den Piloten damals schnell großer Beliebtheit. 

Es kam sogar dazu, dass die Aircraft Owners and Pilot Association (AOPA) mit Breitling kooperierte, weshalb auf der Navitimer 806 auch das Logo der AOPA zu finden ist.  

Doch das war noch nicht genug. Breitling belieferte auch große Airlines und andere Pilotenvereinigungen.  

So nannte sich Breitling selbst in der eigenen Werbung “Lieferant der Luftfahrt”. 

Propaganda der Firma Breitling
Quelle: Breitling

Die Navitimer schlug sozusagen wie eine Bombe ein und die Marke brachte sich maßgeblich mit dieser Uhr in Verbindung, was ihr Image massiv prägte.  

Wenige Jahre später schaffte es die Navitimer sogar ins Weltall. Genaugenommen war es nicht die originale Navitimer sondern eine Abwandlung, nämlich die Cosmonaute. Dieser Chronometer hatte den kleinen, aber feinen Unterschied, dass er über ein 24h-Zifferblatt verfügte, da es im Weltall keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt.  

So ist es diese Uhr gewesen, die als erste Schweizer Armbanduhr im Weltall war, da sie 1962 auf der Mission Mercury-Atlas 7 von der NASA vom Astronauten Scott Carpenter getragen wurde. Die Moonwatch von Omega kam überigens erst 7 Jahre Später im jahr 1969 ins all. 

Die Breitling Navitimer prägt eine beeindruckende Geschichte
Quelle: Breitling

Über die Jahre hinweg erhielt der Navitimer auch immer wieder andere mechanische Kaliber wie das Lemania 1873 oder das Eta 2892.  

Während der Quarzkrise hatte auch Breitling zu kämpfen. Zu diesen Zeiten brachte der Luxusuhrenhersteller eine batteriebetriebene Version der Navitimer mit LCD-Display auf den Markt.  

Doch die Quarzkrise setzte Breitling so sehr zu, dass sie 1979 an Ernest Schneider verkauft wurde. Danach wurde es erstmal ruhig um die Navitimer, bis sie schließlich den 80er Jahren reanimiert wurde.  

So konnte sich die Breitling Navitimer über die Jahrzehnte hinweg halten.  

Doch das Nonplusultra folgte erst im Jahre 2009, als die Navitimer ihr eigenes Manufakturkaliber B01 verliehen bekam.  


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Technik und Qualität

Wie sich das innere der Navitimer entwickelt hat, ist eine lange Geschichte, wie wir bereits aus dem Werdegang der Navitimer entnehmen konnten. 

Die ersten Navitimer hatte ein Handaufzugs-Werk, das Venus 178.  

1954 kam dann kurzfristig das Valjoux 72 für die Navitimer, weil es Lieferengpässe von Venus gab.  

Doch das Valjoux Kaliber war überzeugend, und so kam in den 60er Jahren das Valjoux 7740 zum Einsatz.  

1969 erschien dann das Kaliber 11, welches absolut bahnbrechend war. Dieses Werk wurde auch Chrono-Matic genannt, da es eines der ersten automatischen Chronographenwerke überhaupt war. Es entsprang aus der Zusammenarbeit zwischen Breitling, Tag Heuer, Hamilton-Büren und Dubois Dépraz ist.  

Während der Quarzkrise folgten dann schändlicherweise batteriebetriebene LED und LCD-Modelle der Navitimer.  

So erhielt die Navitimer ihr vollständiges Automatik Kaliber erst nach der Qaurzkrise in der 80ern.  

Und schließlich bekam die Navitimer ihr wohlverdientes Manufakturkaliber, das B01.  

Dabei handelt es sich um das erste Manufakturwerk von Breitling überhaupt.  

Dieses Werk verfügt unter anderem über ein patentiertes Selbstzentrierungssystem, was das Kaliber auszeichnet.  

Was auch ein nennenswerter Fakt ist, ist, dass das B01 von Breitling tatsächlich auch in der Tudor Black Bay in nur leicht veränderter Form verbaut wurde. 

Design

Designtechnisch ist die Navitimer absolut einzigartig und unverwechselbar.  

Die Rechenschieber Lünette ist auf den ersten Blick sehr präsent. Denn sie beherbergt viele Zahlen. Das verleiht der Breitling Navitimer einen gewissen technische Charme, da die vielen Anzeigen die Uhr zu einer eher technisch versierten Designlinie verhelfen. 

Das markanteste Merkmal der Navitimer sind natürlich aber die drei Totalisatoren, die mittig auf dem Zifferblatt angebracht sind sowie die beiden Hilfsdrücker neben der Krone auf der Seite. Diese verleihen der Uhr einen klassisch sportlichen Charakter. 

In unseren Augen ist insbesondere die Navitimer am Lederarmband besonders gelungen. Da sie das sportliche und technische Design perfekt mit einem eleganten Lederarmband abrundet. 


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Produktvielfalt und Konfiguration

Die breite Produktepalette der Breitling navitimer
Quelle: Breitling

Die Breitling Navitimer existiert mittlerweile seit über 70 Jahren und ist das beliebteste Modell von Breitling. Dementsprechend gibt es mittlerweile diverse Variationen. 

Da wären z.B. Ausführungen, am Stahlband am Lederarmband sowie am Stoffband. 

Außerdem ist die Navitimer in allen erdenklichen Legierungen erhältlich, wie zum Beispiel im herkömmlichen Edelstahl, in Goldlegierungen oder auch in Platin bei einer seltenen Sonderauflage. 

Die Zifferblätter könnten verschiedener nicht sein, denn auch diese gibt es in allen möglichen Farben und Variationen.  

Auch in Sachen Komplikationen lässt sich die Navitimer nicht zweimal bitten. So ist die Navitimer 1952 QP beispielsweise als Grande Complication Erhältlich mit ewigem Kalender erhältlich.  

Zusätzlich gibt es auch die Navitimer Olympus mit ewigem Kalender und Mondphase kombiniert oder die Cosmonaute mit 24-Stunden Anzeige sowie die Navitimer World, welche eine zweite Zeitzone anzeigt. 

Außerdem erfindet sich die Marke immer wieder neu und beruft sich dabei auf alte Traditionen. So arbeitete Breitling erst vor kurzem mit der Airline Swiss zusammen und brachte eine limitierte Version der Navitimer heraus. Diese kann man dann auf ausgewählten Flügen an Board der Swiss erwerben und erhält dabei ein Zertifikat, welches vom Piloten des jeweiligen Fluges unterschrieben wird.  

Die Breitling als Hommage an den Jumbo Jet
Quelle: Breitling

So kann man schließlich sagen, dass es bei der Navitmer eine breite Produktvielfalt gibt. Die Uhr hat aufgrund ihrer langen Geschichte viele Variationen und Weiterentwicklungen erlebt, weshalb für jeden etwas dabei sein dürfte.  


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Preise und Wertentwicklung

Die Navitimer startet bei Breitling bereits ab etwa 4.000 Euro. Man darf aber nicht vergessen, dass Breitling mit der Navitimer zweispurig fährt. Denn sie wird zum einen mit dem besseren Manufakturkaliber angeboten und zum anderen mit einem externen ETA-basiertem Kaliber.  

So kosten die günstigeren Modelle mit externem Kaliber etwa 4.000 Euro und die mit B01 ist sind ab ca. 8.300 Euro erhältlich. 

Doch gebrauchte Modelle kann man noch viel günstiger bekommen. Das hängt natürlich immer vom Zustand und dem genauen Modell ab. Doch für um die 2.000 Euro bekommt man bereits ein gutes gebrauchtes Modell.  

Selbstverständlich gibt es auch Referenzen, die seltener und daher teurer auf dem Graumarkt sind.  

Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass die Navitimer keine nennenswerte Wertentwicklung hat. 

Wenn du eine neu erwirbst, kannst du nicht damit rechnen, dass die preistechnisch hohe Sprünge nach oben machen wird. Eher das Gegenteil wird der Fall sein. Das liegt unter anderem auch daran, dass Breitling aktuell keine besonders nachgefragte Uhrenmarke im Mainstream ist.  

Solltest du auf der Suche nach einer Uhr sein, mit besserer Wertentwicklungsaussichten musst du dir unseren Beitrag „Luxusuhren als Investment“ genau anschauen.


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Fazit

Die Breitling Navitimer ist eine exzellente Armbanduhr mit einer glorreichen Geschichte. 

Insbesondere wenn man ein Fan des Chronographen ist, ist man bei der Marke Breitling genau richtig, da sie maßgeblich bei der Entstehung des Chronographen mitgewirkt hat. 

Dabei gehört die Navitimer du den berühmtesten Armbanduhren mit Chronographen überhaupt sowie die Rolex Daytona, die Zenith El Primero oder die Omega Speedmaster und noch einige weitere. 

Selbstverständlich kann die Navitimer nicht mit der Wertentwicklung einer Daytona mithalten. Trotzdem ist sie eine überaus attraktive Armbanduhr, insbesondere für all diejenigen, die sich etwas von der Masse abheben wollen und nach einem zuverlässigen, optisch ansprechenden Chronographen suchen. 

Quelle Titelbild: Breitling


Über den Autor

Autor bei Gentleman-watches

Alexander Weinberger

Für mich ist das Faszinierendste an Uhren das Zusammenspiel aus präzisem Handwerk und künstlerischer Entfaltung. Hunderte kleine Teile müssen bei einem Uhrwerk exakt so zusammengesetzt werden, dass sie ein großes Ganzes ergeben.


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