Wie erkennt man eine gefälschte Rolex Uhr?
Der ein oder andere dürfte folgendes Szenario bereits erlebt haben. Ein Bekannter kommt aus einem Urlaub in der Türkei zurück. Dort ist er auf große Shoppingtour gegangen. Vollausgestattet mit diversen Markenklamotten und einer teuren Luxusuhr kommt er zurück und präsentiert seine neusten Errungenschaften ganz stolz. Natürlich handelt es sich nicht um Originale, die eines vielfachen des Preises des gesamten Urlaubes gekostet hätten. Es handelt sich um Fakes, welche auf einem türkischen Bazar ergattert wurden.
Diese Bazars kommen wohl den allermeisten als erstes in den Sinn, wenn es um gefakte Rolex Uhren geht. Selbstverständlich gibt es solche und viele kaufen dort ein. Doch sie sind viel mehr ein verschwommenes Klischee von einem Fake Uhren Markt, als dass sie eine realistische Darstellung von dem Handel mit Fake Artikeln wären.
Denn die Fake Uhren haben längst ihren Weg nach Europa gefunden. Sie werden nicht nur in dubiosen Telegramchats, auf ominösen Schwarzmarktseiten und in dunkeln Hinterzimmern gehandelt. Fakes schleichen sich auch ab und an auf bekannten und renommierten Händlerseiten ein. Immer wieder fallen ahnungslose Käufer auf diese Betrugsmasche herein.
Damit dir das nicht passiert, geben wir dir einen Schritt für Schritt Anleitung, wie du jeden Fake enttarnst.
Rolex ist eine der meistgefälschten Marken überhaupt. Das offensichtlichste Merkmal für eine Fake Rolex ist der tickende Sekundenzeiger. Allerdings gibt es viele gute Fälschungen, deren Unechtheit man nur im Detail erkennen kann. Unregelmäßige Indizes, eine fehlerhafte Rehaut-Gravur und mangelhafte Verarbeitung sind meistens Anzeichen auf ein Replikat. Es gibt auch sogenannte Super-Clones, welche nur Experten als Fakes enttarnen können.
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Wetten du wirst darauf eine Uhr finden, die du noch nie gesehen hast.
So erkennst du Fake Rolex Uhren – die Schritt für Schritt Anleitung
Rolex zählt nicht nur unter den Uhrenmarken, sondern auch in der gesamten Luxusbranche zu den meistgefälschten Marken.
Dabei sind die am häufigsten gefälschten Modelle die Daytona, die Submariner und die Datejust, aber auch Day-Dates und GMT-Master Modelle sind beliebt unter den Fakes.
Wenn du dir nicht sicher bist, ob es sich um eine echte oder gefälschte Rolex Uhr handelt, solltest du folgende Schritte durchgehen, um nicht in die Falle zu treten.
Der erste Eindruck zählt
Schlechte Fakes lassen sich oft schon auf den ersten Blick entlarven. Dazu braucht man nicht einmal ein geschultes Auge. Rolex Uhren sind immer ein Abbild von Perfektion. Sobald dir auffällt, dass irgendetwas billig verarbeitet, locker oder klapprig ist, handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein Replikat.
Eine Rolex tickt niemals
Dass eine Rolex tickt, ist ein Mythos. Jede Rolex bis auf die Oysterquartz verfügt über ein Automatik Werk. Das bedeutet, dass sich der Sekundenzeiger fließend bewegt und niemals stehen bleibt. Wenn der Zeiger aber stehen bleibt und tickt, dann handelt es sich um ein günstiges Quarzwerk und die Uhr ist mit Sicherheit gefälscht.
Es gibt allerdings auch Replikate, die ebenfalls ein Automatikwerk verbaut haben.
Du solltest auch unbedingt am Uhrwerk horchen. Denn die Rolex Uhrwerke sind in Fachkreisen dafür bekannt, sich so ähnlich wie ein Glockenspiel anzuhören. Wenn du ein solches Geräusch wahrnimmst, stehen die Chancen gut, dass es sich um eine echte Uhr handelt.
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Gibt es das Modell überhaupt?
Ein weiterer offensichtlicher Punkt ist, dass du dich erkundigst, ob es das Modell überhaupt so gibt wie es dir vorliegt. Denn nicht selten kreieren dreiste Fälscher völlige Neuschöpfungen, die es so von Rolex nie gegeben hat. Dann handelt es sich um eigenartige Modelle oder um Uhren mit Legierungen, die nie im Angebotskatalog von Rolex erhältlich waren.
Wenn du zum Beispiel eine Sea-Dweller Deepsea Challenge in Roségold siehst oder eine Milgauss in Gelbgold, dann solltest du das Weite suchen, weil es sich mit Sicherheit um Fake Uhren handelt.
Zu günstige Preise sind immer besorgniserregend
Zusätzlich solltest du immer den Preis einordnen. Wenn der Preis für eine Rolex Uhr verräterisch tief ist, ist es nicht unwahrscheinlich, dass ein Fake vorliegt.
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Mustere den Verkäufer
Als nächstes solltest du den Verkäufer genau unter die Lupe nehmen. Kundenbewertungen im Internet sprechen Bände. Wenn ein Verkäufer bereits einen unseriösen Eindruck macht und ihm nachgesagt wird, dass er Fakes verkauft, dann solltest du besser einen großen Bogen um diesen machen.
Checke die Seriennummer
Das nächste wichtige Merkmal ist die Seriennummer. Diese befindet sich an der Innenseite der Uhr an dem Gehäusering auf der sechs Uhr Position eingraviert. Bei älteren Modellen ist sie nicht so leicht einsehbar, da sie sich bei diesen zwischen den Bandstößen auf der sechs Uhr Position befindet. Leider musst du dann das Band erst abmontieren, um diese ansehen zu können. Du solltest keine Mühen scheuen, um sicher zu gehen, dass du keine Fake Uhr kaufst.
Wenn du die Seriennummer ermittelt hast, dann kannst du sie mit bekannten Fake Seriennummern abgleichen. Fälscher benutzen nämlich immer wieder die gleichen Seriennummern, was es in einigen Fällen ermöglicht, die Plagiate zu identifizieren.
Sind Originalbox und Papiere vorhanden?
Der wohl größte Echtheitsindikator sind Originalbox und die Papiere. Wenn diese nicht vorhanden sind, ist es schon ein verdächtiges Anzeichen auf eine Fälschung.
Aber selbst die Box und die Papiere werden gefälscht. Bedenke auch hierbei, dass Rolex die höchsten Qualitätsstandards hat. Die Box sollte makellos verbreitet sein und sich sehr hochwertig anfühlen. Kleberrückstände oder eine nicht perfekt schließende Box sind starke Anzeichen für ein Plagiat. Denn Rolex würde keine solchen Boxen an ihre Kunden herausgeben.
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Vergleiche die Uhr mit einem Originalbild
Wenn die Uhr bis jetzt all die vorherigen Punkte bestanden hat, du aber dennoch vermutest, dass der Zeitmesser womöglich eine Fälschung sein könnte, dann beginnt nun die Suche nach der Nadel im Heuhaufen für dich.
Jetzt nimmst du ein Bild der Originaluhr zur Hand und vergleichst dieses ganz genau mit der vorliegenden Armbanduhr. Im Idealfall vergleichst du sie mit dem Originalmodell. Dies wird allerdings in den meisten Fällen nicht möglich sein.
Entsprechen die Proportionen dem Original?
Am besten ist es, wenn du die Uhr zunächst als Ganzes betrachtest und diese mit dem Bild der Originaluhr vergleichst. Stimmen die Proportionen überein? Oder ist eine Komponente zu groß oder zu klein, die ein stimmiges Gesamtbild verzehrt. Womöglich könnte die Krone zu groß sein oder die Lünette zu dünn. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten.
Gehäuse und Armband
Jetzt schaust du dir das Gehäuse und das Armband genauer an. Achte darauf, dass sie makellos verarbeitet sein müssen. Keine Kante darf überstehen oder schief sein. Auf der Krone muss das Markenlogo die Krone elegant eingraviert sein.
Und ganz wichtig ist, dass es sich beim Gehäuseboden um keinen Glasboden handelt. Bis jetzt hat Rolex nämlich keine Uhren mit Glasboden hergestellt. Erst dieses Jahr wurde eine Daytona und die 1908 mit Glasboden vorgestellt. Sollte ein anderes Modell doch über einen Glasboden verfügen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Fake, bestenfalls um eine Custom Uhr, niemals aber um ein unberührtes Original.
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Rehaut-Gravur als Garant für Echtheit
Ab 2007 haben alle Rolex Modelle, bis auf die Cellini, auf der Innenseite des Gehäuserings die sogenannte Rehaut-Gravur. Diese ist eingraviert und lautet “ROLEXROLEXROLEX”.
Achte darauf, dass diese gestochen scharf und gut lesbar ist. Sie ist immer eingraviert und niemals gedruckt oder aufgemalt.
Lege dein Augenmerk unbedingt auf die gleichmäßigen Abstände und auf die Unversehrtheit der Buchstaben sowie die Schriftart.
Wenn die Gravur ganz fehlt, und es handelt sich um ein Modell von nach 2007, ist die Uhr sicher eine Fälschung.
Das Zifferblatt ist immer verräterisch
Die meisten Fake Uhren lassen sich allerdings spätestens am Zifferblatt entlarven. Dieses lädt nämlich nur so ein, um Fehler bei der Fälschung zu machen, da es so viele kleine Feinheiten zu beachten gibt. Der Teufel steckt nämlich wie immer im Detail.
Vergleiche das Zifferblatt genau mit dem Originalen. Die Indizes, die Beschriftungen und das Rolex Logo müssen scharf sein, gut leserlich und perfekt angeordnet. Oftmals wird das Rolex Logo fehlerhaft nachgeahmt. Die Krone ist immer perfekt an der 12 Uhr Position zentral angebracht. Darüber hinaus solltest du auch die Länge der Zeiger vergleichen.
Wenn Indizes bereits abgefallen sind, irgendwelche Markierungen oder Beschriftungen schlecht lesbar sind, handelt es sich mit großer Gewissheit um eine Fälschung.
Teste die Funktionen
Darüber hinaus musst du die Funktionen der Uhr ausgiebig testen. Das Verstellen der Zeiger sowie des Datums oder der Wochentagsanzeige muss fließend und mühelos möglich sein.
Wenn die Uhr über weitere Komplikationen verfügt, wie zum Beispiel einen Chronographen oder einen Jahreskalender, gilt es auch diese auf Herz und Nieren zu prüfen. Denn oftmals entpuppt sich die Uhr genau dann als ein billiges Replikat. Nicht selten werden diese Komplikationen nur zum Schein angelegt und funktionieren gar nicht richtig.
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Nimm dich in Acht vor Super Clones!
Es gibt allerdings Replikate, die so genial gemacht sind, dass selbst das geschulteste Auge diese nicht mehr vom Original auseinanderhalten kann. Sogenannte Super Clones schleichen sich als Trittbrettfahrer auf dem Graumarkt ein.
Gleichzeitig gibt es Hybrid-Fakes, welche zum Beispiel ein echtes Gehäuse haben, aber ein falsches Uhrwerk eingebaut ist oder andersherum.
In diesen Fällen kann man die Fälschungen eigentlich nie selbst erkennen und sollte sich professionelle Hilfe suchen.
Experten bewahren dich vor dem grossen Übel
Im Zweifelsfall suchst du besser einen Experten auf, der dir dann hundertprozentige Gewissheit geben kann. Ein qualifizierter Uhrmacher wird die Uhr öffnen und das Uhrwerk sichten. Spätestens dann erkennt man die Fälschung. Denn ein Rolex Uhrwerk ist einzigartig, hochqualitativ und kaum nachahmbar.
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Fazit – der Teufel steckt im Detail
Wenn du den Verdacht hast, dass es sich bei der dir vorliegenden Rolex Uhr um eine Fälschung handelt, musst du grob gesagt auf alles achten. Analysiere die Proportionen, die Gravuren, das Zifferblatt, jedes noch so banale Detail, um herauszufinden, ob die Uhr echt oder gefälscht ist.
Es gibt offensichtliche Fakes, die man einfach erkennen kann, bessere Replikate, wo man meistens auf die Details achten muss, um diese zu entlarven und Super Clones, die sich eigentlich nur mithilfe einer Expertenmeinung als Fakes identifizieren lassen.
Letztendlich musst du immer im Hinterkopf bewahren, dass die Marke mit der goldenen Krone für Perfektion steht. Wenn dir etwas nicht perfekt vorkommt, sollten alle Alarmglocken läuten.
Quelle Titelbild: Pexels & Unsplash
Über den Autor
Alexander Weinberger
Für mich ist das Faszinierendste an Uhren das Zusammenspiel aus präzisem Handwerk und künstlerischer Entfaltung. Hunderte kleine Teile müssen bei einem Uhrwerk exakt so zusammengesetzt werden, dass sie ein großes Ganzes ergeben.