Die Jaeger-LeCoultre Atmos, ein (fast) Perpetuum Mobile

Die Atmos Transparente ist so durchsichtig wie möglich

Hier sprechen wir über eine Tischuhr.

Aber nicht über irgendeine, wir zeigen nichts Geringeres als die mechanisch genialste Tischuhr des zwanzigsten Jahrhunderts.

Diese Uhr macht das Unmögliche möglich. Sie ist ein Perpetuum Mobile. Es handelt sich dabei um die Atmos von Jaeger-LeCoultre.

Doch was genau ist die Atmos?

Die im Jahr 1928 entwickelte und 1930 perfektionierte Atmos von Jaeger-LeCoultre ist eine Tischuhr, die sich durch die Schwankungen der Raumtemperatur betreibt. Im luftdicht verschlossenen Glasgehäuse der Uhr befindet sich ein Gas, welches sich durch die Temperaturschwankungen ausdehnt oder zusammenzieht. Das wiederum bringt eine Membran in Bewegung, die die Antriebsfeder spannt.


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Die Geschichte der JLC Atmos

Wir haben in unserem Beitrag zur Reverso von Jaeger-LeCoultre (welchen du nach diesem Beitrag unbedingt lesen sollst) bereits die Geschichte der Uhrenmarke beschrieben, weshalb wir uns hier direkt der Geschichte der Atmos widmen.

Im Jahr 1928 entwickelte der Neuenburger Ingenieur Jean-Léon Reutter das Konzept einer Uhr, welche ohne Aufzug oder Batterie zu laufen schien. Diese wurde später bekannt unter dem Namen «Atmos 0». Eine Uhr, der es gelang, die von Temperaturschwankungen ausgehende thermische Energie in mechanische Energie umzuwandeln und so die Unruh in Bewegung zu bringen. Zwei Jahre, nachdem Reutter seinen Prototypen vorstellte, begann er erste Modelle davon zu verkaufen. Diese Atmos war allerdings von Unmengen Kinderkrankheiten behaftet, wodurch sie sich, trotz des revolutionären Mechanismus, nicht groß verkaufen ließ.

Auftritt Jaques-David LeCoultre. Der Sohn von Antoine LeCoultre, welcher im selben Jahrzehnt die Marke Jaeger-LeCoultre mitbegründen sollte, wird per Zufall auf die revolutionäre Uhr aufmerksam. Er war der Meinung, dass die Fehler nicht bei der Mechanik, sondern fehlender Uhrmacherkunst lägen und somit für ihn lösbar seien. LeCoultre kontaktierte Reutter und ließ ihn nach Le Sentier reisen, um gemeinsam, unter der Leitung von LeCoultre, eine verbesserte «Neue Atmos» zu entwickeln.

Reedition 1034
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Bereits nach einigen Änderungen begann LeCoultre die «Atmos II» zu vermarkten. Zu diesen Änderungen gehört die luftdichte Versiegelung des Gehäuses und das Ersetzen des zuvor verwendeten Quecksilbers mit Ethylchlorid. Der Uhrmacher sollte Recht behalten, an das Potenzial der Atmos zu glauben, denn in kürzester Zeit wurde die Uhr zum preisgekrönten Kultobjekt und zum offiziellen Staatsgeschenk der Schweizer Regierung.

Die Weiterentwicklung der Atmos sollte hier aber nicht stoppen. Nämlich hatte die Uhr nach wie vor technische Hindernisse zu bewältigen. Da sie durch ihre unkonventionelle Energiequelle nur sehr wenig Energie schöpfen kann, ist es unmöglich, zusätzliche Funktionen zu betreiben. Ein anderes Kaliber, welches ein kleines bisschen mehr Energie produziert, sollte die Lösung sein. So konnten Ende 1990 neue Atmos Uhren mit Mondphasen entwickelt werden. Seither blieb Jaeger-LeCoultre aber auch nicht auf den Lorbeeren sitzen und arbeitet stets neue Komplikationen für die Atmos aus.

Zudem pflegt Jaeger-LeCoultre seit 1970 renommierte Designer, die Atmos neu interpretieren zu lassen und diese Kreationen dann als Spezialeditionen zu veröffentlichen. Dazu aber später mehr.

JahrMeilenstein
1928Erfindung des Atmoskonzepts
1930Verkaufsstart Atmos 0
1939Launch Atmos II von JLC
1950Offizielles Staatsgeschenk der Regierung
1951Jährliche Produktion erreicht 10‘000 Stck. Marke
1970Erste Designer-Atmos veröffentlicht
1979500‘000 Stck. wurden verkauft
1982Das Kaliber 540 mit mehr Energie
1990Erste Atmos mit Mondphase
Zeitstrahl Atmos

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Die Technik der Atmos

Wie bereits im Intro angedeutet, handelt es sich bei der Atmos (fast) um ein Perpetuum Mobile. Dazu ein kurzer Exkurs, für alle, die nicht genau wissen, was ein Perpetuum Mobile (engl. Perpetual motion machine) ist:
Ein Perpetuum Mobile ist eine Maschine, die mehr Energie produziert als sie verbraucht, bzw. eine Maschine, die sich selbst ohne externe Einflüsse in Bewegung halten kann. Die Bezeichnung ist Latein und heißt so viel wie «sich selbst am Laufen zu halten». Dabei ist wichtig zu wissen, dass ein Perpetuum Mobile nicht existieren kann. Zum einen besagt der Energieerhaltungssatz, dass es keine Maschine geben kann, die mehr Energie produziert, als sie verbraucht und zum anderen entstehen bei den Perpetuum-Mobile-Versuchen immer Reibungen, wodurch durch den Betrieb der Maschine stetig Energie verloren geht.

Zurück zur Atmos.

Wie kann die Atmos ein (fast) Perpetuum Mobile sein? Nun, wie gesagt, bezieht die Uhr Energie aus der Schwankung der Raumtemperatur. Bereits ein Unterschied von einem Grad Celsius lässt die Atmos für 48h laufen. Da es praktisch keinen Raum gibt, in dem sich die Temperatur nicht um mindestens ein °C pro Tag verändert, läuft diese Uhr von alleine und das für immer.

Jetzt aber zum Wesentlichen: Wie funktioniert der Mechanismus, der es der Atmos ermöglicht, mit Temperatur betrieben zu werden? Verglichen mit einem mechanischen Uhrwerk  wurden nur zwei Elemente angepasst.

Zuerst, natürlich, der Aufzug. Während eine mechanische Uhr durch das Drehen der Krone oder ein Schwungrad ihre Energie gewinnt, läuft die Atmos noch automatischer.

Im hermetisch versiegelten Gehäuse befindet sich ein Gas, welches sehr sensibel auf die Raumtemperatur reagiert. Es dehnt sich aus oder zieht sich zusammen, abhängig von der Schwankung. Eine Membran, die sich bewegen kann, ähnlich einem Akkordeon. Die Bewegungen der Membran werden weitergeleitet zur Aufzugsfeder, welche sich dadurch aufzieht.

Technische Details
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Weiter muss die Atmos mit so wenig Energie wie möglich auskommen. Um dieses Ziel erreichen zu können, muss sich die Unruh so leicht wie möglich drehen lassen. Sie hängt an einem Draht aus einer Stahllegierung, welcher wortwörtlich haardünn ist. Dieser Draht würde bei einer zu großen Drehzahl selbstverständlich kaputt gehen, weshalb das Kaliber mit nur 2 Halbschwingungen pro Minute auskommt. Zum Vergleich: Eine normale Armbanduhr hat 28’800 Halbschwingungen in der Minute und das El Primero von Zenith hat sogar 36’000 Halbschwingungen pro Minute.

Unruh
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Um in Relation zu setzen, wie wenig Energie die Atmos wirklich braucht: Wenn man mit Atmos-Tischuhren den gleichen Verbrauch wie eine einzelne 15-Watt-Glühbirne erzeugen will, bräuchte man 60 Millionen Atmos Uhren.

Der Bau einer Uhr mit dieser Komplexität und Finesse braucht Zeit. Eine einzelne «normale» Atmos nimmt acht bis zehn Monate in Anspruch. Dabei sind die 5 Wochen, die die Uhr braucht, um sich einzustellen, noch gar nicht mitgerechnet. Alle Atmos Modelle werden vollständig in der Manufaktur in Le Sentier von Hand hergestellt und zusammengesetzt.

Handarbeit bei JLC
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

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Modelle und Sondermodelle

Kollektion Atmos Classic
REF. Q5102201

Kollektion Atmos Classic
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Die Klassische

Ohne große Komplikationen und Add-ons zeigt die Classic Collection lediglich die Stunden und die Minuten. Dafür ist sie auch bereits für €11’900.- erhältlich. Es gibt sie in rhodiniertem Messing und vergoldetem Messing.

Kollektion Atmos Classic Moonphase
REF. Q5112202

Mondphase der Atmos
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Einfache Mondphase

Sie sieht dem klassischen Modell sehr ähnlich, es sind auch die gleichen Farben und Materialien verfügbar. Der Unterschied, wer hätte das gedacht, die Classic Moonphase ist mit einem Mondphasenkalender ausgestattet und einer Monatsanzeige. Preislich starten wir hier bei €13’700.


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Kollektion Atmos Transparente
REF. Q5135204

Diese Tischuhr ist (fast) durchsichtig
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Für Technikaffine

Die Transparente ist simpel gehalten mit Anzeigen für Stunden und Minuten. Dabei ist das Ziffernblatt aus Glas und sie verfügt über einen durchsichtigen Rahmen, damit man ausnahmslos jedes Detail der Uhr bestaunen kann. Hier startet der Preis bei €15’500.-

Kollektion Atmos Infinite
REF. Q540531J

Die futuristische Infinite
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Die jüngste unter den Atmos-Modellen erhielt einen neuen, runden Sockel und das würfelförmige Gehäuse wurde durch einen Zylinder ersetzt, für den perfekten Rundumblick. Ein besonders futuristischer Look wird erreicht durch das schwarz lackierte Ziffernblatt. Die Infinite wurde 2022 lanciert und verfügt über die für JLC typischen Verzierungen, sowie Genfer Streifen. Preislich machen wir hier bereits einen Sprung auf €21’500.-


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Atmos Hybris Mechanica
REF: Q5765300

Die Hybris Mechanica
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Weiter geht’s mit der wohl kompliziertesten Atmos (Stand Nov. 23).

Die Hybris Mechanica Calibre 590 zeigt, neben der Anzeige für Stunde und Minute, auch eine Tag-/Nachtanzeige, den Monat, Mondphasen, Tierkreiszeichen, sowie die Position der Sonne, des Mondes und der Erde.

Detail der Hybris
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Letzteres wird in 3D über dem Ziffernblatt angezeigt. Die Forschung zur Entwicklung dieser Atmos dauerte 4 Jahre. Es musste ein Kaliber entwickelt werden, welches die Zyklen der Erde, Sonne und des Mondes reproduziert. Der Mond umkreist die Erde in Kugelform innerhalb eines synodischen Monats, während er gleichzeitig die Mondphasen durchläuft. Eine Umrundung des Mondes wurde auf exakt 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 2 Sekunden festgelegt. Das entspricht dem jährlichen Durchschnitt, da dieser Wert aufgrund der elliptischen Form der Mondumlaufbahn variiert. Der Mechanismus ist so realitätsgetreu, dass eine Abweichung von einem Tag nur alle 5’770 Jahre auftritt.

Den Preis dieser Atmos trauen wir uns gar nicht zu schätzen, es gibt lediglich 10 Exemplare.


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Designer Kollaborationen

Wie bereits angesprochen hat Jaeger-LeCoultre oft mit bekannten Designern zusammengearbeitet und sie das Design der Atmos selbst interpretieren lassen. Die bekanntesten daraus stellen wir dir jetzt vor. Dabei lässt sich der Wert dieser Uhren fast nicht schätzen, da es sich bei allen um streng limitierte Sondereditionen handelt.

Atmos du Millenaire Atlantis – 1999

JLC Atlantis
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Eine Atmos, um das neue Jahrtausend einzuläuten. Das Design beruht auf einem einzigartigen Modell, welches die Designeragentur Kohler und Rekow aus Paris im Jahr 1988 designten. Das Modell aus 1999 besitzt, neben der Zeitanzeige, eine Monatsanzeige auf Französisch, eine Mondphasenanzeige und einen tausendjährigen Kalender. Der Kalender zieht sich dabei spiralförmig rund um das Ziffernblatt.

Atmos Marqueterie «Le Baiser» – 2012

Marqueterie
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com
Marquetry geschlossen
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Die Uhr selbst ist hier nicht einmal „so speziell“. Es handelt sich um eine Atmos 3 mit unabhängigem Minutenzeiger. Das Spezielle ist hierbei die Verkleidung des Gehäuses. Mehr als 1’200 winzige Holzstücke bilden eine Box, die die Uhr umschließt. Durch eine unterschiedliche Marqueterie-Verarbeitung der einzelnen Teile zeigt die Holzverpackung eine Abbildung des weltberühmten Gemäldes „Der Kuss“ von Gustav Klimt.


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Atmos «Cherry Blossom» Regulator – 2022

„Ein einzigartiges Kunstwerk und das größte von Jaeger-LeCoultre geschaffene Stück aus Grand-Feu-Email.“

  •  Lionel Favre, Designdirektor.
Cherry Blossom
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Wie bereits bei der Atmos Marqueterie ist die Uhr hier nicht der eindrücklichste Part, was bei einer so genialen Uhr nicht einfach ist. Die große Attraktion sind die Paneele auf beiden Seiten der Atmos sowie die Lünetten rund um die Anzeigen, welche in Grand-Feu-Email-Technik handbemalt wurden. Es ist also eher eine Kunstinstallation als nur eine Uhr. Das Thema dieser Atmos ist der Kirschblütenbaum, wie er in der japanischen Kultur verehrt wird. Jaeger-leCoultre hat mit diesem Werk ein für alle Mal bewiesen, dass sie die hohe Kunst der Emaillierung beherrschen wie niemand sonst.

Detailarbeit
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Das Email ist eine Verzierung von Oberflächen, mit der JLC auch beispielsweise die Rückseite ihrer neuen farbigen Reverso schmückt. Dabei wird zuerst der schwarze Untergrund trockenemailliert. Der Emaillierer siebt die Emailliermasse in Pulverform auf die Oberfläche. Dies muss so oft wiederholt werden, bis sie die richtige Tiefe und Schwärze aufweist. Nach jeder Wiederholung muss die Platte im Ofen gebrannt, abgekühlt und gebügelt werden. Danach erst beginnt das Auftragen der Farbe. Dabei sind die kunstvollen Miniaturverzierungen das Schwierigste aufzutragen.


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Marc Newson

Marc Newson kann gut und gerne als einer der einflussreichsten Designer der heutigen Zeit bezeichnet werden. Was das Designen von Uhren angeht, haben Fans von Gerald Genta zwar ebenfalls ein Wörtchen mitzureden, doch entscheide selbst und schreibe es in unsere Kommentare:

Welcher Designer war wichtiger?
Der Designer von unter anderem der Nautilus von Patek Philippe und der Royal Oak von Audemars Piguet.
Oder
Der Designer der Apple Watch und sage und schreibe drei Atmos Modellen?

Atmos Marc Newson 561 – 2008

Designt by Marc Newson
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Das erste Design Marc Newsons für Jaeger-LeCoultre war schlicht. Das Gehäuse besteht aus einem maßgeschneiderten Gehäuse aus mundgeblasenem Baccarat-Kristall, das den wertvollen Mechanismus schützt. Das Zifferblatt beherbergt eine Monats- und eine Mondphasenanzeige. Auf der Rückseite der Uhr findet sich die Signatur Newsons und die individuelle Nummerierung. Es wurden nämlich nur 88 Stück produziert.

Atmos Marc Newson 566 – 2010

Die 566 von Marc Newson
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Das zweite Design von Marc Newson für JLC unterscheidet sich vom ersten primär dadurch, dass das Gehäuse aus einem blauen Baccarat-Kristall mundgeblasen wurde. Es gibt aber auch eine LED-Kristall-Version. Das Zifferblatt wird ausgefüllt durch eine aktuelle Anzeige des Nachthimmels der nördlichen Hemisphäre, mitsamt den Himmelsrichtungen und Sternzeichen. Die 566 ist limitiert auf 28 blaue und 28 Kristall-Modelle.

Atmos Marc Newson 568 – 2016

Marc Newson
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Das jüngste Design von Marc Newson und JLC steht ganz im Zeichen der Einfachheit. Die Komplikationen sind dieselben wie bei der 561. Jedoch wurden sie so designt und angepasst, dass sie, ohne sich aktiv darauf zu konzentrieren, fast nicht wahrgenommen werden. Die Monatsanzeige ist nun parallel mit der Zeitanzeige und, untypisch für die Atmos, wird hier der gesamte Mondzyklus gezeigt.


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Wertentwicklung

Wir haben die Wertentwicklung von Jaeger-LeCoultre Uhren in unserem Artikel: «Rolex vs. JLC» schon mal angesprochen, ich möchte dennoch hier spezifisch auf die Wertentwicklung der Atmos-Reihe eingehen.

Mit der Atmos Kollektion Classic verhält es sich wie mit den meisten Uhren von Jaeger-LeCoultre. Sie haben nach dem Neukauf einen Wertverlust von durchschnittlich 20%, auf welchem Wert sie dann mehr oder weniger stagnieren. Der neuen Atmos Infinite wird es höchstwahrscheinlich ähnlich ergehen, um das zu ermitteln, sind aber noch nicht genug Daten erhoben worden.

Die limitierten Editionen, inklusive der Designer-Pieces, steigern sich klar im Wert. Es ist fast unmöglich, ein solches Modell in die Hände zu bekommen, da die Sammler, die welche ergattern konnten, kein Interesse daran haben, sie zu verkaufen.


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Wartung und Pflege

Nach allem, was wir bisher über die Atmos in Erfahrung bringen konnten, überrascht es nicht, dass die Wartung und Pflege eines solchen Zeitmessers elementar wichtig ist.

Aufstellen

Dass man sie auf einem waagerechten, flachen Untergrund aufstellen muss, sollte klar sein. Sobald aber die Uhr platziert wurde, darf sie nicht mehr bewegt werden. Auch die Unterhaltsreinigung muss vonstattengehen, ohne die Uhr zu bewegen.

Um die Zeit einzustellen, muss man, ganz einfach, mit dem Finger den Minutenzeiger vorsichtig im Uhrzeigersinn drehen. Achtung: Der Stundenzeiger darf nicht bewegt werden! Und keiner der Zeiger darf im Gegenuhrzeigersinn bewegt werden. Bevor man die Zeit einstellt, muss man sicherstellen, dass die Unruh ordnungsgemäß blockiert wurde.

Wie im Beschrieb der Technik angesprochen, ist die Unruh an einem hauchdünnen Draht befestigt. Daher ist es entscheidend, dass sie fixiert wird, bevor man irgendetwas mit der Uhr anstellt. Auch beim Umstellen Zuhause oder Einstellen der Zeit.

technik
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Um die Unruh richtig zu blockieren, muss man den dazu vorgesehenen Hebel im richtigen Moment von links nach rechts schieben. Der einzige Moment, an dem man der Uhr dabei keinen Schaden zufügen kann, ist genau dann, wenn die Unruh fertig in eine Richtung geschwungen ist und bevor sie wieder zurückschwingt. Wir erinnern uns, die Atmos macht nur zwei Halbschwingungen in der Minute, man hat also genügend Zeit, genau diesen Moment abzupassen.

Transport

Die Uhr zu transportieren ist ausschließlich in der originalen Verpackung von Jaeger-LeCoultre gut und sicher genug. Wenn man seine Originalverpackung nicht mehr hat, kann man das sogar bei JLC melden und erhält eine Transportverpackung.


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Rundumrevision

pflege
Quelle: press.Jaeger-LeCoultre.com

Einen genauen Zeitpunkt, wann eine Revision empfohlen ist, gibt es nicht. Man sollte also unbedingt eine unternehmen, wenn die Atmos erhebliche Ungenauigkeiten aufweist.

Bei der Revision wird, ähnlich wie beim Service einer Rolex, die gesamte Uhr demontiert, das Gehäuse gereinigt, das Werk gereinigt, geölt sowie Verschleißteile ersetzt.

Der Preis des Services ist abhängig vom Modell und Aufwand; man hat allerdings nach der Revision wieder eine Garantie auf die Uhr von 36 Monaten.

Man muss, wenn man seine Atmos zum Service bring, ca. fünf bis zehn Wochen auf sie verzichten.

Fazit

Das ist keine Uhr. Viel eher handelt es sich bei der Atmos von Jaeger-LeCoultre um ein Kunstwerk, dass die Zeit anzeigen kann. Mir persönlich ist seit langem keine Uhr mehr untergekommen die so simpel aussieht und dabei so komplex ist.

Was hältst du von der Atmos? Hast du ein Lieblingsmodell?

Quelle Titelbild: press.Jaeger-LeCoultre.com


Über den Autor

Der Autor und Mitgründer von Gentleman-Watches Benno Büchler

Benno Büchler

Auf der Suche nach charmant abnormalen Uhren entwickelte sich mein jugendliches Interesse zu einer regelrechten Passion. Strebe ich danach die perfekte Kombination aus widernatürlich und hinreissend fürs Handgelenk zu finden.


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