Quarzuhren von Rolex, die günstige Alternative?  

Bieten quarzuhren von Rolex eine günstige Alternative?

Wenn der Name Rolex fällt, kommt den meisten Perfektion in der Uhrmacherkunst in den Sinn – Automatikwerke, welche aus hunderten winzigen Einzelteilen bestehen und genauso zusammengesetzt sind, dass sie ein großes Ganzes Ergeben.  

Genau diese Idee fasziniert so viele Liebhaber hinter der jahrhundertealten Uhrmacherkunst. Quarzwerke, die mit einem Quarz getaktet und von einer Batterie betrieben sind, werden dabei von den meisten eher belächelt. Obwohl auch diese ihre Daseinsberechtigung haben.  

Die bekannteste Quarzuhr von Rolex ist die Oysterquartz. Dennoch ist sie vergleichsweise relativ unbekannt.  

Rolex hat als Antwort auf die Quarzuhrenkrise die Oysterquartz 1977 auf den Markt gebracht. Diese zeichnet sich durch ihr kantiges Design aus. Doch der Hauptunterschied ist das Uhrwerk. Das Quarzwerk von Rolex ist selbst entworfen, wird durch eine Batterie angetrieben und über einen Quarz getaktet. Es hat den Vorteil, dass es sehr genau ist und über eine hohe Ganggenauigkeit verfügt.  


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Die Geschichte der Oysterquartz

Die Oysterquartz von der Marke mit der goldenen Krone hat ihre Ursprünge in der Quarzuhrenkrise in den 70er Jahren. Die Industrie für Automatikuhren war zuvor sehr aufstrebend gewesen, denn Rolex und andere namenhafte Firmen haben insbesondere in den vergangenen Jahrzehnten die Entwicklung der Automatikwerke massiv vorangebracht. Natürlich wollte man deshalb zunächst dem Quarzwerk keine Beachtung schenken.  

Doch im Laufe der Zeit wurde die einst teure Quarztechnologie günstiger und konnte in großen Mengen produziert werden. Firmen wie Seiko konnten ihren Stolz beiseitelegen und sahen die batteriebetriebenen Automatikwerke als eine neue große Chance.  

Die Quarzuhren erlebten einen Regelrechten Hype. Die Werke hatten eine sehr gute Ganggenauigkeit und waren ziemlich robust eigentlich ideale Voraussetzung für eine Armbanduhr. Die klassischen Automatikwerke galten auf einmal als aus der Mode gekommen und waren kurzweilig weniger beliebt.  

Doch die gesamte Uhrenbranche litt massiv unter dieser Entwicklung, da viele Traditionsunternehmen nicht bereit waren, die neue Technik zu übernehmen und lieber auf die herkömmlichen Werke beharrten. Als Folge verschwanden viele alte Firmen vom Markt, und die Anzahl der Arbeitsplätze in der Uhrenindustrie allein in der Schweiz schrumpfte auf ein Drittel.  

Rolex sah sich ebenfalls zum Handeln gezwungen. Auch der Luxusuhrenhersteller aus Genf schwor zwar auf die klassischen Automatikwerke, wollte sich aber durch den kurzfristigen Quarzuhrenhype nicht abschreiben lassen. Eine völlig neue Uhr musste her. 1977 war es so weit, und die Oysterquartz war geboren.  


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Besonderheiten der Oysterquartz

Die Oysterquartz ist in vielerlei Hinsicht eine ganz außergewöhnliche Uhr, vor allem in Bezug auf das Design. Denn bei ihr handelt es sich erstaunlicherweise um eine relativ kantige Rolex Uhr. Aber das Besondere ist, dass das Armband nahtlos in das Gehäuse übergeht.  

Die Rolex Oysterquartz 1977
Quelle: cleanpng

Ein Stil, den wir eigentlich von der Audemars Piguet Royal Oak oder der Patek Philippe Nautilus gewohnt sind. Und wenn diese Namen fällt, ist Gerald Genta nicht weit, denn dieser ist berühmt für genau diese Art von Design und hat auch beide Uhren entworfen. 

(Dir sind das noch nicht genügend Informationen? Gut! Gleich hier kannst du weiter lesen. Entweder „Royal Oak der Rolexkiller„, „Nautilus, der Kaiser der Luxusuhren“ oder sogar zu „Gerald Genta, der Mann der alles veränderte„.)

Die Audemars Piguet Royal Oak
Quelle: unsplash
die Patek Phillippe nautilus
Quelle: Pexels

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Viele vermuten, dass Genta auch bei der Oysterquartz seine Finger im Spiel hatte. Allerdings gibt es dazu keine offiziellen Angaben. Das kantige Design und das mit dem Armband fusionierte Gehäuse war damals einfach trendig und könnte daher auch von jemand anderem entworfen worden sein.  

Doch auch zum Werk gibt es eine interessante Geschichte. Denn Rolex hat beim Quarzwerk sehr hohe Ansprüche an sich selbst und war nicht bereit, einfach irgendeines einzukaufen. So entwickelte die Luxusuhrenmanufaktur aus Genf über mehrere Jahre hinweg ein eigenes Quarzwerk das, Quarzkaliber 5035.  

Allerdings nahm die Entwicklung wie bereits erwähnt mehrere Jahre in Anspruch. Das Gehäuse sowie das Band waren aber schon viel früher fertig. So brachte Rolex schon 1975 die 1530 heraus. Dabei handelte es sich um eine Oysterquartz mit Automatikwerk. Es wurden etwa 1500 Exemplare produziert, bis 1977 die tatsächliche Oysterquartz mit Quarzwerk herausgebracht wurde.  

Die 1530 mit Automatikwerk ist heute ein seltenes Sammlerstück.  

Das neu entworfene Quarzwerk hatte es in sich. Experten bezeichnen es sogar als eines des besten Quarzwerke überhaupt. Dabei übernahm Rolex Elemente aus ihren bereits existierenden Kalibern und ergänzte diese mit Elektronik und einem Schrittmotor. Das machte das Werk ausgesprochen genau und einfach zu warten.  

Außerdem verfügte der Quarzkaliber über eine KIF-Ultraflex Stoßsicherung für die Unruh und die Stopsekunde, was die Uhr ausgesprochen robust machte. Diese Robustheit verlieh der Oysterquartz auch den Ruf einer “Toolwatch”, da man sie in vielen fordernden Situationen gut gebrauchen konnte.  

1978 bestiegen Reinhold Messner und Peter Habeler den Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff als erste Menschen überhaupt. Dies war nicht nur für die Bergsteiger eine gewaltige Herausforderung, sondern auch für die Oysterquartz, welche die Extremsportler stets an ihrem Handgelenk begleitete. Messner und Habeler erklommen erfolgreich den Gipfel, während die Quarz Rolex unermüdlich in ihrem Rhythmus tickte.  

Doch die Oysterquartz 1530 war noch in einer anderen Hinsicht ein Pionier. Denn sie war die erste Rolex mit Saphirglas. Zuvor waren alle Uhren mit Plexiglas ausgestattet. Rolex war auch hierbei absolut visionär unterwegs, da Saphirglas erst in den achtziger Jahren flächendeckend verbaut wurde.  


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Die Oysterquartz heute

Die Oysterquartz ist mittlerweile eine seltene Sammleruhr und dürfte für die ein oder andere Kollektion eines Liebhabers äußerst interessant sein. Das kantige Design mit dem Armband, welches in das Gehäuse eingearbeitet ist, ist sehr untypisch für Rolex. Was das Erscheinungsbild angeht, spalten sich die Gemüter. Die einen finden, es ist eines der besten Designs überhaupt. Die anderen sind der Meinung, dies habe nichts mehr mit einer Rolex zu tun.  

Auch das Quarzwerk ist heutzutage eher verrufen. Wobei sie doch sehr zuverlässig ist. Heutzutage gibt es einige Oysterquartz Modelle, die auf dem Zweitmarkt gehandelt werden. Man findet einige im Netz. In der Regel wird die Quarz Armbanduhr von Rolex zwischen 5.000 und 10.000 Euro gehandelt. Es hängt ganz vom Zustand und der Referenz ab. Wenn man bedenkt, dass der Listenpreis der Oysterquartz einmal 2000 D-Mark betragen hat, ist das schon eine beträchtliche Wertentwicklung.   

Die Oysterquartz mit dem Automatikwerk ist besonders selten und daher noch einmal viel mehr wert, da sie nur 1500-mal produziert wurde. 

Wenn man nun einen Blick auf die künftige Entwicklung wirft, ist eine weitere gute preisliche Entwicklung nach oben gar nicht so unwahrscheinlich. Das Design ist immer noch besonders und zeitlos. Zudem wird die Uhr im Laufe der Jahre immer seltener, da es sie schon lange nicht mehr im Rolex Sortiment zu kaufen gibt und folglich keine neuen Uhren dieses Modells mehr produziert werden.  

Warum gibt es keine Quarzuhren mehr von Rolex?

Als die Erfindung der Quarz Uhrwerke massentauglich wurden, brach ein regelrechter Hype aus. Doch dieser Hype war nur von relativ kurzer Dauer, wie es Trends ebenso an sich haben. Mit der Zeit wurden Quarzwerke immer billiger und zum Massenfabrikat.  

Die Käufer hatten nicht mehr das Gefühl, sich von der Masse abzuheben, wenn sie eine Quarzuhr von einem Luxusuhrenhersteller trugen.  

Schließlich begann man wieder, die hochpräzise Mechanik hinter Automatikwerken zu schätzen und erinnerte sich an die lange Geschichte der Uhrmacherkunst zurück. Automatikuhren etablierten sich wieder als Luxusobjekte. Die einzigen Nachteile, die man den Automatikwerken hinterher gesagt hatte, wie die geringere Ganggenauigkeit und die kürzeren Gangreserven, wurden auf einmal wieder akzeptiert. Man stellte fest, dass genau das den Automatikwerken seinen Charme verleiht.  

Folglich waren Automatikuhren wieder ein Luxussymbol und die Quarzwerke vielmehr ein Massenprodukt. Außerdem etablierten sich Armbanduhren viel stärker als ein Modesymbol. Während früher der Funktionalitätsaspekt von oberster Priorität war, rückte vor allem der modische Faktor immer weiter in den Vordergrund. Da nahm man gerne Einbußen bei der Ganggenauigkeit in Kauf.  

Diese Bewegung schlug sich auch in den Verkaufszahlen nieder. Denn im Laufe der Zeit verkaufte sich die Oysterqurtz immer schlechter, da das Quarzwerk immer mehr belächelt wurde, bis Rolex sie 2001 schließlich eingestellte. 

Heute baut Rolex keine Quarzwerke mehr. Das Traditionsunternehmen hat eben seine Berühmtheit durch die Genialität und Perfektion der Automatikwerke erlagt und bleibt dabei auch. Die Quarzuhren waren ein kurzweiliger Trend, welchen Rolex nicht verpassen wollte. Dennoch ist die Marke seine Grundlinie treu geblieben.  


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Q&A

Was ist der Unterschied bei einem Quarzwerk?  

Ein Quarzwerk ist viel simpler und unkomplizierter. Es wird von einer Batterie angetrieben und über einen Quarz getaktet.  

Was ist so besonders an der Rolex Oysterquartz?  

Das Besondere ist, dass Rolex für die Oysterquartz ihr hauseigenes Quarzwerk entwickelt hat, während sich die Quarzuhren als neue Technologie etablierten. Experten sagen, dass das Rolex Quarzwerk eines der besten überhaupt ist. 

Warum baut Rolex heute keine Quarzuhren mehr?  

Rolex baut keine Quarzuhren mehr, da die Beliebtheit dieser abgenommen hat. Die Begeisterung hat wieder zurück zu den Automatikwerken gefunden, während Quarzwerke nur ein kurzweiliger Trend waren.  

Ist die Oysterquartz eine gute Investition 

Während sie früher einen Preis von etwa 2000 Mark hatte, werden die Vintage Modelle heute ungefähr zwischen 5000 und 10000 Euro gehandelt. Die Uhr wurde eingestellt, wird immer seltener und könnte daher sicherlich noch im Wert steigen.  

Quelle Titelbild: unsplash


Über den Autor

Autor bei Gentleman-watches

Alexander Weinberger

Für mich ist das Faszinierendste an Uhren das Zusammenspiel aus präzisem Handwerk und künstlerischer Entfaltung. Hunderte kleine Teile müssen bei einem Uhrwerk exakt so zusammengesetzt werden, dass sie ein großes Ganzes ergeben.


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