GMT-Master von Rolex – was macht sie so besonders?
Ein Pilot einer renommierten Schweizer Fluglinie bereitet sich auf einen Flug von Zürich nach New York vor. Die Maschine hebt um 13.00 Uhr ab. Kurz nachdem das Flugzeug in New York gelandet ist, liest der Pilot auf seiner Armbanduhr 16.23 ab. Obwohl er während des Fluges seine Uhr nicht auf die Zeitverschiebung umgestellt hat, kann er problemlos die Zeit in New York ablesen.
Das Geheimnis ist, dass der Pilot eine Rolex GMT-Master II an seinem Handgelenk trägt, welche ihm zwei verschiedene Zeitzonen anzeigt.
Diese besondere Komplikation ist für Reisfreudige und Kosmopoliten äußerst nützlich. Die Rolex GMT-Master ist der Inbegriff einer Pilotenuhr und fester Bestandteil der ikonischen Oyster Serie von Rolex.
Die Rolex GMT-Master wurde in den sechziger Jahren zugunsten der emporkommenden Luftfahrt entwickelt. Diese hat einen 24h-Zeiger, der auf der drehbaren Lünette jede beliebige Zeitzone anzeigen kann. Die GMT-Master war ursprünglich für Piloten gemacht und wurde 1983 mit der GMT-Master II verbessert. Zu den bekanntesten und beliebtesten Ausführungen der GMT-Master zählen die Pepsi mit blau-roter Lünette und die Batman mit schwarz-blauer Lünette.
Pepsi oder Batman? – die Popkultur der GMT Master
Die wohl bekanntesten GMT-Master Varianten sind wohl die Pepsi und die Batman. Doch was sind die Hintergründe und die Geschichte dieser ikonischen Uhren?
Die Entstehungsgeschichte dieser sehr bekannten Armbanduhr hat ihre Wurzeln in der damals stark voranschreitenden Luftfahrt. Das Fliegen wurde in den sechziger Jahren der breiten Masse zugänglich gemacht. Auf einmal war es für jedermann möglich, in ferne Länder mit dem Flugzeug zu reisen.
Pan American World Airways war zu diesen Zeiten die größte Fluglinie in den USA. Sie beauftragte Rolex, eine Uhr zu entwerfen, welche mehr als eine Zeitzone gleichzeitig anzeigen kann, um ihre Piloten mit dieser auszustatten.
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Die GMT-Master war geboren. Dabei wählte Rolex das Design bewusst mit einer rot-blauen Lünette, sodass die Piloten Tag- und Nachtzeit besser unterscheiden konnten. Denn die blaue Hälfte stand für die Nachtzeit und die rote Hälfte für die Tagzeit.
Aufgrund der blau roten Lünette erhielt die Uhr unter den Liebhabern schnell den Namen Pepsi. Denn der Getränke Konzern hatte die gleichen Farben im Logo.
Die Pilotenuhr erfreute sich in den folgenden Jahren immer größerer Beliebtheit. Rolex inszenierte gleichzeitig die GMT mit großartigem Marketing. So trugen die Piloten bei dem ersten Concorde Flug eine Rolex GMT-Master Pepsi. Dies war ein einschneidendes Ereignis, sowohl in der Geschichte der Luftfahrt als auch in der von Rolex.
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GMT-Master Batman
Die GMT-Master Batman hat eine weniger glorreiche Geschichte, ist dafür aber Bestandteil einer technischen Neuerung.
Denn 2013 brachte Rolex die GMT mit der blau- schwarzen Lünette heraus. Das besondere bei dieser war, dass die Lünette vollständig aus Keramik bestand. Rolex war es nämlich bisher nicht gelungen, zweifarbige Keramiklünetten herzustellen. Die Luxusuhrenmanufaktur aus Genf hatte zwar bereits GMT-Modelle mit Keramik Lünetten herausgebracht, diese waren aber alle einfarbig.
Rolex gelang sozusagen ein Durchbruch bei der GMT-Master.
Die blau-schwarze Lünette erhielt den Spitznamen Batman, weil die Signatur Farben des berühmten Comic Helden Batman ebenfalls Schwarz und Blau sind. Unter den alteingesessenen GMT-Fans stieß die Batman allerdings zunächst auf Kritik. Denn diese waren enttäuscht, dass eine neue, ungewohnte Farbkombination das Aushängeschild der GMT mit Keramik Lünette werden sollte und nicht die ikonische rot-blaue Pepsi.
Doch es folgte schnell eine Weißgold Variante der Pepsi mit Keramiklünette und 2018 kam schließlich auch die Edelstahl Variante. Somit waren auch die eingefleischten Pepsi Fans zufrieden und mit der Zeit erfreute sich auch die Batman immer größerer Beliebtheit.
Schließlich sind mittlerweile beide Farbkombinationen extrem beliebt. Doch Die Pepsi hat aufgrund ihrer außergewöhnlichen Entstehungsgeschichte in Sachen Kultstatus wohl die Nase etwas vorn.
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GMT Master oder GMT-Master II was ist der Unterschied?
Grundsätzlich ist die GMT-Master II ein Upgrade der GMT-Master. Die GMT-Master ist sozusagen das Grundgerüst und die GMT-Master II ist die Weiterentwicklung.
Nachdem die GMT-Master ein großer Erfolg für Rolex war, entschied man sich, eine neue, noch bessere Version der Piloten Uhr zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
Im Jahre 1983 war es dann so weit und die GMT-Master II kam heraus. Sie war etwas größer und bekam Saphirglas, weshalb sie in der Uhrenszene zur “Fat Lady” getauft wurde.
Doch die GMT-Master II verblüffte insbesondere mit ihrem technischen Fortschritt. Denn ihr neues Kaliber ermöglichte es ihr, eine dritte Zeitzone gleichzeitig anzuzeigen. Neben des normalen Uhrzeitanzeige und der Anzeige des 24h-Zeigers konnte der Sekundenzeiger so gestellt werden, dass er im Stundentakt mithilfe der Lünette eine dritte Zeitzone anzeigt. Dies war vor allem für Piloten, die sich in nicht seltenen Fällen während eines Fluges in mehr als zwei verschiedenen Zeitzonen befanden, eine wirklich nützliche Funktion.
Doch das erstaunliche ist, dass die GMT-Master nach der Einführung von der GMT-Master II noch viele Jahre weiter produziert wurde, obwohl das Nachfolgermodell bereits auf dem Markt war.
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Rolex GMT Komplikation – so funktioniert die drehbare Lünette
Die GMT-Master Uhren tragen einen Namen, welcher eigentlich noch aus einer anderen Zeit entspringt. Denn GMT steht für “Greenwich Mean Time”, was einst der weltweite Zeitstandart war, an dem alle Zeitzonen orientiert waren.
Heute ist der Zeitstandart die koordinierte Weltzeit UTC. Doch der Name der GMT ist dennoch unverändert geblieben.
So viel zum Namen der GMT-Master. Doch auch technisch unterscheidet sich der Zeitmesser, welcher gleich mehrere Zeitzonen misst, von einer gewöhnlichen Armband Uhr.
Bei einer GMT dreht sich nämlich gleichzeitig zum gewöhnlichen Stundenzeiger ein 24h-Zeiger halb so schnell wie der Gewöhnliche um die eigene Achse. Der 24h-Zeiger kann dann unabhängig vom Stundenzeiger eine weitere Uhrzeit anzeigen.
Die 24-Stunden-Ringkomponente wird von einem separaten Rädersatz angetrieben und ermöglicht es dem 24h-Zeiger, sich unabhängig vom Stundenzeiger zu bewegen. Der 24h-Zeiger ist normalerweise dünner als der Stunden- und Minutenzeiger und ist in der Regel mit einem Kreis versehen, damit er sich leichter von den anderen Zeigern zu unterscheiden ist.
Die zusätzliche Schaltfeder in einem GMT-Uhrwerk ermöglicht es dem 24h-Zeiger, in eine andere Zeitzonenposition zu springen, ohne die Uhrzeit oder die Minutenanzeige zu beeinflussen. Wenn der 24h-Zeiger gedreht wird, bewegt sich die Schaltfeder in die gewünschte Position und hält den Zeiger in der richtigen Position, bis er erneut verschoben wird.
Die drehbare Lünette ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil der GMT-Master II. Nach der Submariner erkannte Rolex das Potential des Drehrings auch schnell wieder, als es darum ging, mehr als eine Zeitzone mit einer Armbanduhr anzeigen zu wollen. Anders als bei der Submariner ist es nämlich möglich, die Lünette in beide Richtungen zu drehen.
Dies macht den Gebrauch der GMT wesentlich einfacher, da man, wenn man eine andere Zeitzone angezeigt bekommen will, den 24h-Zeiger nicht extra verstellen muss. Man kann einfach die Lünette mit der 24h-Skala auf die gewünschte Zeit drehen, und der 24h-Zeiger zeigt dann eine andere Zeitzone an.
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Wertentwicklung der GMT-Master Kollektion
Auch die Rolex GMT-Master Modelle haben vom massiven Luxusuhrenhype in den letzten Jahren profitiert. Doch natürlich sind nach dem Hochpunkt Mitte 2022 auch die Preise der GMT wieder gefallen. Dabei haben die Uhren je nach Ausführung und Modell etwa zwischen zwanzig und fünfunddreißig Prozent an Wert auf dem Zweitmarkt verloren.
Dennoch heißt dies nicht unbedingt, dass GMT-Master Modelle keine Aussicht auf eine gute Wertentwicklung haben. Die Luxusuhrenpreise erholen sich derzeit generell wieder vom Absturz und so tut es auch der Kurs von der GMT-Master II.
Wer jetzt kaufen will, könnte einen Blick auf die GMT-Master II Pepsi in Weißgold werfen, denn diese ist seltener als die Edelstahl Ausführung und auch die Preise der Weißgold Pepsi sind im letzten Jahr gar nicht mal so stark eingebrochen.
Darüber hinaus könnte die gelbgoldenen GMT-Master II, welche erst im März vorgestellt wurde, noch äußerst interessant sein. Denn eine gelbgoldene GMT gab es noch nie. Dementsprechend groß wird auch der Andrang auf diese Ausführung sein. Falls du die Möglichkeit hast, die gelbgoldene GMT bei einem Konzessionär zu bekommen, solltest du unbedingt zuschlagen. Denn Preise auf dem Zweitmarkt werden höchstwahrscheinlich stark steigen.
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Fazit
Die GMT-Master Reihe von Rolex ist sehr besonders. Die Pepsi hat mit seinen ikonischen Anfängen sowohl die Geschichte der Luftfahrt als auch die von Rolex, wenn nicht sogar die der gesamten Uhrenwelt geprägt.
Dabei ist die GMT-Master so einzigartig, da sie es ermöglicht, zwei oder sogar drei verschiedene Zeitzonen gleichzeitig anzuzeigen. Die in beide Richtungen drehbare Lünette und der 24h-Zeiger sind die Markenzeichen der GMT und sorgen für den unverwechselbaren Charme des Zeitmessers.
Letztendlich ist die Uhr der Inbegriff einer Piloten Uhr. Auch die Kosmopoliten und Weltenbummler erfreuen sich nach wie vor an dem Zeitanzeiger, die mehrere Zeitzonen mit sich bringt. Auch wenn man sich mittlerweile auf seinem Smartphone ein halbes Dutzend verschiedener Zeitzonen gleichzeitig anzeigen lassen kann, so hat die GMT-Master einfach dieses gewisse Etwas. Sie bringt einen Flair mit sich, welchen ein Smartphone niemals bieten kann.
Quelle Titelbild: Rolex
Über den Autor
Alexander Weinberger
Für mich ist das Faszinierendste an Uhren das Zusammenspiel aus präzisem Handwerk und künstlerischer Entfaltung. Hunderte kleine Teile müssen bei einem Uhrwerk exakt so zusammengesetzt werden, dass sie ein großes Ganzes ergeben.
