Das Kaliber 7140 – der neuste Geniestreich von Rolex
Bereits im März dieses Jahres stellte Rolex die neuen Uhren für das Jahr 2023 vor. Einer der wohl interessantesten, wenn nicht der interessanteste Neuzugang ist die Perpetual 1908. Dabei handelt es sich um ein völlig neues Modell von Rolex, da es so zuvor noch nie gegeben hat. Der Schweizer Uhrenhersteller verbindet klassische Designsprache mit modernster Technik in der Uhrmacherkunst.
Als Resultat kommt die 1908 mit ihrem ganz eigenen neuen Kaliber 7140. Und dieses neue Werk hat es in sich.
Das Kaliber 7140 ist speziell für die 1908 entwickelt worden. Dabei handelt es sich um das dünnste Uhrwerk von Rolex überhaupt. Es verfügt über die neuste Technik wie die Chronergy-Hemmung, die Syloxi-Spirale und das Paraflex-Antischocksystem. Während der Entwicklung des Kalibers meldete Rolex fünf Patente an.
Das Kaliber 7140 und seine Besonderheiten
Das Kaliber 7104 ist das schlankeste Uhrwerk, welches von Rolex jemals entwickelt wurde. Es verfügt über eine ganz eigene Architektur und ist das Resultat von verschiedenen technischen Innovationen. Allein bei der Entwicklung des Kalibers wurden 5 Patente angemeldet.
Durch den transparenten Gehäuseboden kann man das Kaliber 7104 in seiner ganzen Schönheit bestaunen.
Es ist das Herzstück der 1908 und haucht dem nackten Gehäuse Leben ein. Objektiv betrachtet ist es ein Meisterwerk der Uhrmacherkunst. Denn das mechanische Automatikwerk glänzt durch noch bessere Präzision, verbesserte Gangreserve und exzellenten Bedienkomfort.
So ermöglicht das Kaliber der 1908 Stunden, Minuten und die kleine Sekunde anzuzeigen.
Auch das Uhrwerk der 1908 ist als Chronometer zertifiziert. Diese Zertifizierung erfolgt durch das Schweizer Prüfinstitut COSC, kurz für “contrôle officiel suisse des chronomètres”. Dabei handelt es sich um ein unparteiisches unabhängiges Institut, welches in der Schweiz befugt ist, die Uhrwerke auf internationale Kriterien zu testen, um dann die Chronometer Zertifizierung zu verleihen.
Dort wird die Genauigkeit der Uhren exakt 15 Tage und 15 Nächte lang nach sieben verschiedenen Ausschlusskriterien in 5 statischen Positionen bei drei verschiedenen Temperaturen gemessen und kontrolliert.
Wenn das Uhrwerk diesen strengen Anforderungen gerecht wird, erhält es ein Chronometer Zertifikat für hochgenaue Zeitmessung.
Darüber hinaus prüft Rolex selbst noch einmal die Präzision von jeder einzelnen fertiggestellten Armbanduhr und zertifiziert diese dann als Chronometer der Superlative. Dabei wir die Uhr innerhalb eines Zyklus von 24 Stunden in sieben statische Positionen gebracht und dann in einem dynamischen Prozess bewegt. Dadurch sollen realistische Tragebedingungen simuliert werden.
Gleichzeitig sind die Toleranzkriterien noch einmal um einiges strenger als bei der offiziellen Zertifizierung von der COSC. Denn die Gangabweichung darf bei dem Chronometer der Superlative Zertifizierung nicht –2/+2 Sekunden abweichen, während die Chronometer Zertifizierung der COSC –4/+6 Sekunden pro Tag zulässt.
An diesem Beispiel sieht man wieder mal, wie hoch die Ansprüche sind, die Rolex an sich selbst hat. Denn die normalen Qualitätsstandards sind nicht gut genug für Rolex Uhren.
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Perpetual Rotor mit verbesserter Schwungmasse
Das Kaliber 7140 verfügt wie auch die meisten anderen Rolex Uhren über den automatischen Aufzugsmechanismus durch den Perpetual Rotor.
Dieser ist dafür verantwortlich, dass die Aufzugsfeder immer gespannt bleibt, indem die äußere Bewegung der Uhr, welche beispielsweise durch eine Bewegung des Armes erfolgt, als kontinuierliche Energiequelle genutzt wird.
Die durchbrochene Schwungmasse des Rotors der 1908 ist aus 18 Karat Gelbgold gefertigt und verfügt über ein optimiertes Kugellager.
Insgesamt kann das Kaliber dank der besonderen Architektur des Federhauses und des erhöhten Wirkungsrades der Hemmung eine Gangreserve von 66 Stunden verzeichnen.
So ist das Kaliber 7140 der Perfektion unfassbar nahe.
Was ist die Syloxi- Spirale?
Das Kaliber verfügt auch über einen weiteren besonderen Bestandteil, welcher von Rolex eigens entwickelt und patentiert wurde. Die Rede ist von der Syloxi-Spirale, die aus Silizium gefertigt ist.
Die Syloxi-Spirale ist eine Alternative zu der Parachrom-Spirale und wird seit 2014 in einigen Uhrwerken von Rolex verbaut.
Genauer gesagt besteht sie aus einem kristallinen Verbundmaterial aus Silizium und Siliziumoxid, woher auch der Name Syloxi entspringt.
Dieses Material hat eine sehr gute antimagnetische Beschaffenheit und ist äußerst temperaturausgleichend. Gleichzeitig hat es eine extrem hohe Beständigkeit gegenüber Störeinflüssen. Was es zum idealen Material für das Bauteil einer wichtigen Schlüsselstelle in der Architektur eines mechanischen Uhrwerks macht.
Zudem hat Rolex das Schwingungsverhalten der Spirale optimiert, sodass die Spiralfeder stets genug Platz hat und ”atmen” kann.
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Was macht die Chronergy Hemmung aus?
Das Kaliber 7140 hat eine Chronergy Hemmung verbaut, welche aus einer Nickel-Phosphor-Legierung besteht.
Dabei handelt es sich um eine optimierte Ankerradhemmung, welche speziell von Rolex entwickelt wurde und auch nur in Rolex Uhren zu finden ist, da der Uhrenhersteller auf Genf ein Patent drauf angemeldet hat. Die neu entworfene Hemmung soll den Wirkungsgrad des Kalibers erhöhen.
Dabei wurden die beiden Komponenten Hemmungsrad und Anker neu konzipiert. Die neue, bereits erwähnte Legierung ist extrem widerstandsfähig gegen magnetische Einflüsse, und das Hemmungsrad wurde in einer durchbrochenen Ausführung gestaltet, damit es leichter und weniger träge ist.
Die Chronergy Hemmung verbessert schließlich den Wirkungsgrad das gesamten Uhrwerkes, während die Qualitätsstandards alle gleichbleiben.
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Wie funktioniert das Paraflex-Antischocksystem?
Zusätzlich hat der Oszillator des Kalibers 7140 eine Unruh mit variabler Trägheit. Die Unruh wird mit goldenen Microstella-Muttern reguliert. Der Oszillator ist durch eine adaptive Brücke fixiert. Dadurch wird eine stabile Positionierung und eine sehr gute Stoßfestigkeit garantiert. Zudem hält das von Rolex ebenfalls eigens entwickelte und patentierte Parafelx-Antischocksystem den Oszillator, wodurch die Stoßfestigkeit des gesamten Uhrwerks noch einmal verbessert wird.
Vorteile das Paraflex-Antischocksystem
Bei mechanischen Uhrwerken ist die Unruhwelle bei Erschütterungen am allermeisten gefordert. Dabei sind die Wellenzapfen ein besonders empfindlicher Bestandteil, weil diese nur in etwa so dick wie ein Haar sein dürfen. Deshalb braucht man eine Vorrichtung, um die Unruhwelle und die Wellenzapfen bei einer Erschütterung zu schützen. Es wird ein sogenanntes Antischocksystem benötigt.
Das Paraflex-System ist ein verbessertes Antischocksystem von Rolex, das eine 50 Prozent erhöhte Stoßfestigkeit garantieren soll.
Es wurde 2005 eingeführt und kommt noch mit einigen weiteren Vorteilen. Denn bei diesem bleibt die Feder fest mit dem Support verbunden und ist nicht leicht verformbar. Zudem kann die Schmiermittelreserve für die Drehfunktion gemessen werden.
Gleichzeitig sind alle Komponenten absolut symmetrisch und können daher beidseitig eingebaut werden, ohne dass dadurch die Leistungsfähigkeit des Schocksystems in irgendeiner Art und Weise Abstriche macht. Das erleichtert vor allem den Zusammenbau sowie die Wartung der Uhr durch den Kundendienst von Rolex. Insbesondere die Feder ist mit seiner Geometrie zu einem Markenzeichen des Schweizer Traditionsunternehmens geworden.
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Fazit
Letztlich lässt sich sagen, dass das Kaliber 7140 ein Zusammenspiel aus modernster Technik aus dem Hause Rolex und exzellenter Uhrmacherkunst ist.
Das Kaliber verfügt über die neusten Technologien und wurde von Rolex über Jahre hinweg optimiert. Sei es die Chronergy- Hemmung, die Syloxi-Spirale oder das Paraflex-Antischocksystem sowie viele weitere kleine Details das Kaliber 7140 ist in seiner Gesamtheit eine uhrmacherische Meisterleistung und ist daher äußerst bemerkenswert.
Das Werk wird dem besonderen Modell voll und ganz gerecht. Dies zeigt wieder einmal auf, wie besonders die Marke Rolex ist und welche Ansprüche diese an sich selbst hat.
Quelle Titelbild: Rolex
Über den Autor
Alexander Weinberger
Für mich ist das Faszinierendste an Uhren das Zusammenspiel aus präzisem Handwerk und künstlerischer Entfaltung. Hunderte kleine Teile müssen bei einem Uhrwerk exakt so zusammengesetzt werden, dass sie ein großes Ganzes ergeben.