Rolex vs. Rezession – Wie krisenbeständig sind Luxusuhren wirklich?
Die letzten beiden Jahre sahen wirtschaftlich alles andere als rosig aus. Wir erlebten fallende Märkte, steigende Zinsen und eine rekordverdächtige Inflationsrate in Europa. Eine regelrechter Bärenmarkt brach heran.
Plötzlich kommt die Frage auf, in was man denn eigentlich investiert, wenn so gut wie alles im Wert fällt. Sind Luxusuhren wie die von Rolex eine Möglichkeit, sein Geld in Krisenzeiten anzulegen? Wie krisensicher sind die Zeitmesser von der Marke mit der goldenen Krone?
In Krisenzeiten, in denen alles fällt, sind die Kurse für Luxusuhren besonders betroffen. Denn der Luxusmarkt an sich ist sehr krisenanfällig. Die Firma Rolex aber schafft es Krisen, sehr solide zu überstehen, da sie langfristig handelt und schwierige Zeiten gut aussitzen kann. So zeigt uns die Vergangenheit, dass Rolex Uhren Krisen relativ gut überstehen.
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Wie ist der Preisanstieg der letzten Jahre einzuordnen?
Zunächst mal stellt sich die Frage, wie die massiven Wertanstiege von Rolex überhaupt zustande gekommen sind.
Im Prinzip setzen sich diese nämlich aus zwei Faktoren zusammen.
Zum einen herrschte in den letzten Jahren ein wahrhaftiger Stiermarkt, in dem fast alles wie verrückt gestiegen ist. Die Zinsen waren extrem niedrig, Geld war sehr leicht verfügbar. Dies war eine ideale Grundvoraussetzung und weckte Investitionslust. Man war eben sehr spekulationsfreudig.
Somit kletterten eigentlich so gut wie alle Märkte nach oben und nicht nur der der Luxusgüter.
Gleichzeitig erlebten Luxusuhren eine enorme mediale Präsenz, unter anderem durch die immer größer werdenden sozialen Netzwerke.
Das war einer der Hauptgründe dafür, warum ein regelrechter Hype um Luxusuhren besonders die von der Marke Rolex ausbrach.
Dieser Hype vergrößert sich dann sozusagen von selbst. Denn durch die hohe Nachfrage war es immer schwieriger, an Uhren ranzukommen und je schwieriger es war, an eine Rolex zu kommen, desto begehrenswerter wirkte die Marke nach außen hin.
Im Prinzip spielten diese beiden Faktoren also der enorme Hype und die optimale Marktsituation zusammen. Das Resultat davon waren die enorm hohen Preise für Rolex Uhren auf dem Zweitmarkt.
Nun ist es aber wichtig anzumerken, dass nur weil die Preise von Luxusuhren bestimmter Marken in den letzten Jahren durch die Decke gegangen sind, das nicht bedeutet, dass Luxusuhren generell ein krisensicheres Investment sind.
Ganz im Gegenteil, wenn schlechte Zeiten anbrechen, ist Luxus das Erste, woran gespart wird.
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Die aktuelle Situation und Aussicht
Um das zu verdeutlichen, werfen wir mal einen Blick auf die aktuelle Situation.
Europa hat im vergangenen Jahr eine massive Rezession erlebt. Die durchschnittliche Inflationsrate in der EU liegt bei 7,1%.
Im Oktober vergangenen Jahres gab es in der EU ein rekordverdächtige Infaltionsrate von 10,6%. Das war die höchste Inflationsrate in der Geschichte der europäischen Union.
Gleichzeitig sind die Zinsen gestiegen, was bedeutet, dass Geld nicht mehr so einfach verfügbar ist. Die Anleger sind nicht mehr so risikobereit und investitionsfreudig.
Wir haben in letzter Zeit einen regelrechten Bärenmarkt erlebt. In rezessiven Phasen, in denen alles fällt, tun sich auch Luxusuhren schwer.
Den größten Einbruch hat der Luxusuhrenmarkt bereits im Mai letzten Jahres erlebt, als die Preise der begehrten Modelle um rund ein Drittel eingebrochen sind.
Mittlerweile haben sich die Märkte für Luxusuhren wieder etwas erholt, so wie es auch augenscheinlich der Rest der Wirtschaft langsam wieder tut.
Dies beweist aber, dass Luxusuhren nicht wirklich krisenresistent sind. Denn wie bereits erwähnt sind Luxusgüter nicht existenzentscheidend. Auf diese verzichtet man im Zweifelsfall als erstes, wenn harte Zeiten eintreten.
Das spiegelt sich eben auch im Luxusuhrenmarkt wider.
Wir wollen aber nun mal nicht vom Schlimmsten ausgehen und hoffen, dass sich die Märkte weiter erholen und der Bärenmarkt ein Ende nimmt.
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Rolex – der Ausnahmefall
Man sollte jetzt glauben, dass Rolex als Teil der Luxusuhrenbranche auch so krisenanfällig ist. Und ja, auch die Preise von Rolex Uhren sind letztes Jahr eingebrochen.
Allerdings gibt es einen entscheidenden Punkt, der Rolex von den anderen Marken unterscheidet.
Rolex ist so groß, dass die Firma den Markt lenken kann.
Zudem darf nicht vergessen werden, dass die Firma ihrer eigenen Stiftung gehört. Es gibt keinerlei Gesellschafter oder Aktionäre, die in einem Interessenskonflikt mit der Geschäftsführung der Marke stehen könnten. Es gibt keinen Druck auf konkrete Umsatzziele oder kurzfristige Gewinnmaximierung. Das erlaubt es der Marke, langfristig zu handeln.
Rolex ist sein eigener Herr. Die Firma beeinflusst nicht nur maßgeblich Angebot und Nachfrage, dass Unternehmen muss sich gleichzeitig auch keinen kurzfristigen Trend anpassen, wie zum Beispiel Restbestände, billig an den Mann zu bringen, um liquider zu werden.
So kann Rolex selbst die Stückzahlen bestimmen und sich der aktuellen Marktphase anpassen.
Deshalb wird es nicht vorkommen, dass Rolex Uhren auf einmal zu Ladenhütern werden, da beispielsweise viel zu viele produziert wurden. Dies würde die Wertentwicklung von Rolex Uhren ruinieren.
Darüber hinaus soll Rolex extrem liquide sein, wodurch die Firma Krisen gemütlich aussitzen kann.
Solche Phasen können Firmen ruinieren. Rolex kann in kritische Zeiten aber wie gesagt einfach abwarten. Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum die Uhren relativ krisensicher sind.
So ist Rolex ein Musterschüler in Rezessionen und schwierigen Zeiten.
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Außerdem kann sich das Unternehmen immer sicher sein, seine aktuelle Produktion von etwa einer Million Uhren garantiert loszuwerden.
Allein aus China stammt etwa ein Drittel der gesamten Nachfrage des Luxusmarktes. Rolex könnte alle seine Modelle in Asien absetzen, ohne auch nur eine Uhr in Europa oder den USA zu verkaufen, und das Unternehmen wäre immer noch profitabel.
Rolex Uhren sind also relativ krisensicher. Selbstverständlich fallen auch bei Rolex die Preise in schwierigen Marktphasen. Wenn man aber einen Blick auf das große Ganze wirft, fällt auf, dass Rolex Uhren tatsächlich gar nicht mal so schlecht performen.
Denn in einem Zeitraum von Ende der neunziger bis zum Jahr 2016 sind Rolex Uhren ständig gestiegen. Während der volatile Dax im Vergleich zum Kurs der Daytona starke Ausschläge nach unten und oben erlitten hat, ist die Daytona beispielsweise tatsächlich entgegen allen Krisen stabil geblieben und ist sogar gestiegen.
Natürlich ist dies nun kein garantierter Beweis, dass die Daytona jede Krise übersteht. Dies soll nur aufzeigen, dass sich Rolex tatsächlich von anderen Luxusmarken in Sachen Krisenmanagement unterscheidet.
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Fazit – Niemand ist vor Krisen sicher, Rolex Uhren sind aber weniger gefährdet als andere
Rolex Uhren können also durchaus Wertträger in Krisenzeiten sein. Man darf aber nicht vergessen, dass den Preis der Markt bestimmt und der Preis einer Rolex ist nur so hoch, wie ein anderer bereit ist, ihn zu bezahlen.
Sollte es einmal zu wirklich starken Krisen wie einer Weltwirtschaftskrise oder eine Hyperinflation kommen, werden auch die Kurse von Rolex Uhren stark davon betroffen sein.
Rolex Uhren sind eben nichtsdestotrotz ein Luxusgut.
Wenn es den Leuten wirtschaftlich schlecht geht, sind das Erste, woran gespart wird, Luxusgüter. Demnach würde auch die Nachfrage nach Rolex Uhren stark einbrechen und die Preise sinken.
Andererseits wissen wir, dass die Marke Rolex eine eigene langfristige Strategie fährt und in der Lage ist, die eigene Marke gut durch Krisen zu manövrieren. So wird es nicht dazu kommen, dass die Armbanduhren von der Marke mit der goldenen Krone auf einmal Staub im Schaufenster fangen.
Man kann sich aber auch ziemlich sicher sein, dass die ewigen Wartezeiten und die utopischen Graumarktpreise nicht immer so weitergehen können. Rolex plant ohnehin eine Produktionsausweitung, wodurch Preiseinbrüche im nahezu garantiert sind.
So ist durchaus denkbar, dass eines Tages mal wieder der Konzessionär anruft und einem mitteilt, dass man eine Rolex Uhr sofort kaufen kann.
Quelle Titelbild: unsplash
Über den Autor
Alexander Weinberger
Für mich ist das Faszinierendste an Uhren das Zusammenspiel aus präzisem Handwerk und künstlerischer Entfaltung. Hunderte kleine Teile müssen bei einem Uhrwerk exakt so zusammengesetzt werden, dass sie ein großes Ganzes ergeben.