Rolex vs. Tudor, Uhrwerke im Vergleich – Muss sich Rolex geschlagen geben?

Analyse der Mechanischen Uhrwerke von Rolex und Tudor, wer baut das bessere Uhrwerk?

Die Historien von Rolex und Tudor haben so einiges gemeinsam. Tudor, der kleine Bruder von Rolex, hebt sich mit vergleichsweise günstigen Uhren ab.

Zu Beginn war der grösste Unterschied der Uhren das Uhrwerk. Bei den Uhren von Tudor wurden zu Beginn Uhrwerke von ETA verbaut. Rolex hingegen vertraut seit der Gründung ausschliesslich auf hochwertige Manufaktur-Uhrwerke.

Mittlerweile ist Tudor jedoch aus dem Schatten von Rolex herausgetreten und produziert ebenfalls eigene Manufakturwerke. Ob sie dabei auch vom Know-how von Rolex profitieren konnten, ist ungewiss.

Da Tudor ständig als Alternative zu Rolex bezeichnet wird, fragen wir uns, wie gut die Uhrwerke von Tudor im Vergleich zu den Uhrwerken von Rolex sind.

Sowohl bei Rolex als auch bei Tudor befinden wir uns in einem Preissegment, in dem Uhrwerke von hoher Qualität zu erwarten sind. Die Unterscheide in der Ganggenauigkeit und in der Robustheit dürften also grundsätzlich minimal sein. Da bis auf die ganz neuen Rolex Uhren aus dem Jahr 2023, weder die Uhren von Rolex noch die von Tudor über einen Glasboden verfügen, sind optische Unterschiede nebensächlich.

Keine Frage, beide Uhrenhersteller sind gut, aber welcher Uhrenhersteller ist besser? 



Manufakturwerke bei Rolex und Standard ETA Uhrwerke bei Tudor?

Rolex ist speziell für seine mechanischen Uhrwerke bekannt. Seit Beginn werden bei Rolex nur die besten Manufakturwerke verbaut.

Bei Tudor sieht das ganz anders aus. Wie schon erwähnt, wurden in Tudor Uhren vorwiegend Uhrwerke von ETA und mittlerweile auch Sellita verbaut. Der Grund dafür ist einfach, die Uhren von Tudor sollten zu einer günstigen Alternative der Rolex Uhren werden, deshalb musste man auf ein günstiges Uhrwerk zurückgegriffen, das in grossen Stückzahlen erhältlich war.


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2015 überraschte Tudor dann aber mit einem eigenen Manufakturwerk. Mittlerweile gibt es davon einige Weiterentwicklungen, die in verschiedenen Modellen zum Einsatz kommen. Unter anderem befindet sich darunter ein Uhrwerk mit einem Chronographen.

Tudor hat sich bei ihrem Uhrwerk sichtlich Mühe gegeben, so wurden alle Uhrwerke von einem offiziellen Schweizer Institut als Chronometer zertifiziert (COSC), was eine Ganggenauigkeit von weniger als -4 und +6 Sekunden bedeutet (Getestet wird in verschiedenen Lagen sowie bei verschiedenen Temperaturen, was zu erschwerenden Umständen führt). Diese Abweichung tönt im ersten Moment nach viel, wir dürfen aber zum einen davon ausgehen, dass die effektive Abweichung im Alltag geringer sein wird, ausserdem sind so einige Faktoren zu berücksichtigen, wenn es um die Genauigkeit einer Uhr geht, darauf werde ich im Fazit aber noch genauer eingehen.

Mittlerweile produzieren also beide Hersteller Manufakturwerke, aber wer hat die besseren und die genaueren Uhrwerke?


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Was bei einem Uhrwerk wichtig ist, Rolex vs. Tudor

Bei einem mechanischen Uhrwerk führt das komplexe Zusammenspiel aller Teile zu einer Zeitmessung. Dabei können hundertstel Millimeter dafür sorgen, dass ein Uhrwerk genau oder ungenau läuft. Um die Uhrwerke zu analysieren bedarf es ein gewisses Grundwissen. Wenn du noch nicht weisst, wie ein mechanisches Uhrwerk funktioniert, rate ich dir zuerst unseren Blog zum mechanischen Uhrwerk durchzulesen.

Sehen wir uns also die wichtigsten Faktoren und Merkmale bei den Uhrwerken von Tudor und Rolex an.

Lagersteine

Bei einer hochwertigen Uhr werden (aufgrund ihrer Härte) bevorzugt synthetische Rubine als Lagersteine eingesetzt. Dabei geht es nicht nur um die Anzahl der Rubine, sondern auch um die Qualität sowie um deren Passform. Sowohl bei Tudor als auch bei Rolex finden wir Lagersteine, die von optimaler Qualität sind, was für die Uhrwerke spricht.

Bei Rolex wird aber im vergleich zu den Uhrwerken von Tudor noch mehr in in die Schock-Resistenz investiert. Mit dem Paraflex-Antischocksystem werden Stösse abgefedert, bevor sie zum Lagerrubin gelangen, wodurch die Uhren von Rolex 50% Stossfester wurden, was sich wiederum positiv auf die Genauigkeit der Uhren auswirkt.

Lagerstein von Rolex, ein Qualitätsmerkmal für besonders gute Uhrwerke
Quelle: Rolex, Paraflex-Antischocksystem

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Die Unruh – der Taktgeber des Uhrwerkes

Bei der Unruh gibt es ein Merkmal, welches du auf Fotos auch als Leihe erkennen kannst. Dabei geht es um die Justierschrauben am Äußeren Ring der Unruh. Durch das ein- oder ausdrehen der Schrauben verändert sich der Schwerpunkt der Unruh. Damit kann die Genauigkeit besonders fein justiert werden. Dieses Merkmal findest du bei sämtlichen Rolex Uhrwerken, sowie auch bei den Manufakturwerken von Tudor. Bei den zugekauften Uhrwerken von ETA findest du einen anderen, etwas weniger genauen Mechanismus zur Feineinstellung.

Hier sind Rolex und Tudor also mit Ihren Manufaktur-Uhrwerken gleich auf

Die Unruh gibt den Takt einer Uhr an, in diesem Detailfoto der Unruh einer Rolex Uhr sehen sie die Bestandteile sehr gut.
Quelle: Rolex

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Aufzugsfeder und Feder der Uhr

Mechanische Uhren werden über die Energie einer Aufzugsfeder gespiesen. Dabei ist besonders wichtig, dass die Feder die Energie möglichst gleichmässig abgibt. Die Herstellung der Feder ist mit einer der schwierigsten Produktionsschritten. Viele Uhrmacher fertigen die Feder deshalb nicht selbst. Bei Rolex wird hingegen jede Feder selbst hergestellt. Unter anderem für die Innovation der Parachrom Spirale ist Rolex besonders bekannt. Wenn es um die Qualität von Aufzugsfedern und Federn für die Unruh geht, ist Rolex ungeschlagen und qualitativ auf dem höchsten Stand. Bei Tudor ist weit weniger über die verwendete Feder bekannt, weshalb es mir nicht möglich ist eine Aussage über deren Qualität zu Treffen.

Hier hat Rolex die Nase klar vorne!


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Frequenz der Unruh

Die Zeit wird über die Unruh reguliert. Die Frequenz, mit der die Unruh hin und her schwingt, muss dabei möglichst genau sein. Je nachdem wie gross die Unruh ist, fällt diese höher oder niedriger aus. Eine höhere Frequenz, wie sie zum Beispiel bei den High-Beat Uhren von Grand Seiko zu finden sind, zeichnet sich in vielen Fällen als ein Qualitätsmerkmal ab, da sie zu einer Frequenzstabileren Uhr führt. Die Uhrwerke von Rolex laufen mit 28’800 Halbschwingungen pro Stunde, was 8 Schwingungen pro Sekunde sind. Bei den Uhrwerken von Tudor findet man dieselbe Frequenz vor, womit Tudor in diesem Punkt mit Rolex gleich auf ist.


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Natürlich sind dies nur einige wenige Faktoren, die für ein qualitativ gutes Uhrwerk wichtig sind. Weitere Faktoren sind etwa das verwendetet Gleitmittel, die Fertigungstoleranzen, die Steifigkeit des Grundkörpers sowie die grundsätzliche Anordnung und Dimensionierung der Teile. Dabei macht besonders die Erfahrung einen grossen Unterschied. Rolex verfügt in diesem Gebiet zweifelsfrei über mehr Erfahrung als Tudor.

Fazit – Welches Uhrwerk sollte man nun eher kaufen, Rolex oder Tudor?

Wenn es um die Genauigkeit geht, ist Rolex unter den besten Uhrmacher weltweit. So gehen insbesondere die Standards einer Rolex Uhr weit über die Chronometer Zertifizierung hinaus. Auch wenn Tudor mit Ihrem Manufakturwerk ein hervorragendes Uhrwerk erschaffen hat, kann es den Uhrwerken von Rolex kaum das Wasser reichen.


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Für welches Uhrwerk du dich entscheiden sollst, kann ich dir aber nicht sagen. Auch wenn die Qualität wichtig ist, bewegen wir uns auf einem Niveau, auf dem es kaum noch Sinn macht, eine noch genauere Uhr zu kaufen.  Deshalb empfehle ich dir sämtliche Uhrwerke von Tudor und Rolex.

Wie genau deine Uhr läuft, hängt ausserdem von unzähligen äusseren Faktoren ab, wie zum Beispiel der Temperatur, der Lage der Uhr oder auch wie stark die Aufzugsfeder aufgezogen ist. Solche Einflüsse können schnell für mehr als 5 Sekunden Abweichung pro Tag sorgen.

Worauf du hingegen achten solltest bei einem Uhrenkauf, ist die Robustheit des Uhrwerkes. Denn auch wenn du gut auf deine Uhr aufpasst, wird sie in absehbarer Zeit einen Stoss erhalten.

Sowohl bei Tudor als auch bei Rolex bist du, was die Stoßfestigkeit angeht, in guten Händen. Behalte jedoch im Hinterkopf, dass Rolex eine Garantie von 5 Jahren bietet und Tudor lediglich 2 Jahre Garantie bietet, dafür aber auch für einen Bruchteil des Preises.

Quelle Titelbild: Rolex und Tudor, aktualisierter Beitrag


Über den Autor

Maio Rosatzin

Meine Leidenschaft begann mit einer Breitling Premier B01. Seitdem teile ich hier auf meinem Blog meine Faszination für die Uhrmacherkunst. Lass uns gemeinsam in diese faszinierende Welt eintauchen!


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