Was ist eine Skelettuhr? Was eine skelettierte von der normalen Uhr unterscheidet
Eine Uhr ist für dich mehr als ein Accessoire, das die Zeit zeigt? Du möchtest deinen Zeitzeiger bewundern können?
Dann ist vielleicht die Skelettuhr genau das Richtige für dich.
Doch, was ist eine Skelettuhr?
Eine Skelettuhr unterscheidet sich von einer normalen Uhr, da sie Einblicke in die Mechanik gewährt. Hierzu werden von der fertiggestellten Uhr Teile ausgestanzt, gefräst und gesägt. Ausserdem ist das Zifferblatt offen, oder zum Teil gar nicht vorhanden, um eine gute Sicht zu geben.
Definition
An sich ist eine Skelettuhr eine Uhr wie jede andere.
Meist handelt es sich hierbei um eine mechanische Uhr, also eine, die sich durch die Bewegung auflädt. Einzig wird dem Träger einer skelettierten Uhr einen Einblick in das Uhrwerk gewährt.
Mehrheitlich ist das Ziffernblatt auf einen schmalen Ring am Rand der Uhr beschränkt oder es weist ein kreisrundes Loch auf, wodurch man einzelne Teile der Uhr (meist die Unruh) betrachten kann. Ebenfalls ist die Rückseite der Uhr oftmals verglast, sodass man ganz durchsehen kann.
Eine skelettierte Uhr von Hand zu fertigen, ist unter Uhrmachern die absolute Königsklasse. Nämlich muss man sich bei der Bearbeitung immer darauf achten, dass man nicht zu viel des Uhrwerks entfernt, damit sie stets höchst präzise ist und nicht eine der Brücken brechen kann.
Viele begeisterte Uhrmacher haben diese Aufgabe geradezu in eine Kunstform umgewandelt und bemühen sich eine Uhr herzustellen, die so filigran und minimalistisch ist wie keine andere.
Herstellung
Um eine skelettierte Uhr herzustellen, wird zuerst eine ganz normale Uhr gebaut. Danach wird sie manuell «Skelettiert» heisst das Ziffernblatt, sowie Teile der Mechanik werden durchbohrt, gefräst, gesägt oder gestanzt. Bearbeitet werden dabei die Platine, Brücken, das Federhaus sowie sogar der Rotor, sofern dadurch nicht die Stabilität und Präzision des Uhrwerks negativ beeinflusst wird.
Ist die Uhr soweit bearbeitet, spricht man von einem Skelettwerk.
Gerne verzieren die Uhrmacher das Gehäuse und das Skelettwerk, um Ihrer Kunst mehr Ausdruck zu verschaffen.
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Herkunft
Skelettierte Uhren gibt’s schon seit dem 18. Jahrhundert.
Bereits 1750 wurden Tisch und Wanduhren skelettiert, um sie einzigartig zu machen. Taschenuhren mit Einblick auf das Uhrwerk kamen etwas später.
Die Komplizierteste, die je in Auftrag gegeben wurde, soll die No.160, genannt «Marie Antoinette» gewesen sein. Der Auftrag wurde 1783 an A. L. Breguet erteilt.
Dieser Zeitmesser ist so kompliziert, dass er erst 1827 fertiggestellt wurde, 44 Jahre nach der Bestellung.
Später, als die Menschen vermehrt ihre Uhr am Armgelenk, statt in der Tasche trugen, dauerte es nicht lange bis man begann Armbanduhren zu skelettieren.
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Unterscheidung
Skelettuhr ist nicht gleich Skelettuhr.
Es gibt unzählige verschiedene Variationen und Unterscheidungen.
Aber Vorsicht! Zwischendurch schleichen sich auch Uhrmodelle, die nur fälschlicherweise als Skelettiert bezeichnet werden dürfen.
Skelett-Armbanduhr
Bei der klassischen skelettierten Armbanduhr wird das Zifferblatt entweder auf einen dünnen Rahmen mit den Zahlen darauf beschränkt, oder direkt ganz weggelassen. Dadurch lässt sich die Oberseite des ganzen Uhrwerks bestaunen.
Oftmals gepaart mit einem Glasboden kann es auch sein, dass man ganz durch die Uhr hindurchblicken kann.
Taschenuhr
Taschenuhren bieten, verglichen mit Armbanduhren, wesentlich mehr Platz, um das detailgeprägte Innenleben einer mechanischen Uhr zu präsentieren.
Durch einen Druckmechanismus im oberen Bereich der Uhr lassen sich die teilweise verzierten Schutzklappen öffnen, die dann einen guten Teil des Uhrinneren preisgeben.
Glasboden
Weist die Uhr unten einen Glasboden auf, aber oben ein geschlossenes Zifferblatt hat, spricht man nicht von einer Skelettuhr. Hier steht klar der technische Aspekt im Vordergrund. Denn es lässt sich die fassettenreiche Mechanik bestaunen, allerdings ist sie optisch eher zurückhaltend.
Guckloch
Einer grossen Beliebtheit erfreuen sich auch Uhren, die lediglich einen kleinen Teil der Maschinerie preisgeben. Die Rede ist von Uhren mit einem kleinen Guckloch, das meist entweder die Unruh oder das Schwungrad zeigt.
Hier wird der Fokus mehr auf den optischen Effekt einer Skelettierung gelegt und weniger auf die technische Finesse.
Tischuhr
Die ersten Uhren, die skelettiert wurden, waren sogenannte Tischuhren. Das war im 18. Jahrhundert. Die, die es sich leisten konnten, stellten sich dekorierte Uhren auf den Ess- oder Küchentisch.
Bei Tischuhren seht nicht die Uhr im Vordergrund, sondern die kunstvolle Behausung, die man stolz seinen Gästen präsentieren konnte.
Wanduhr
Kurz nach den Tischuhren wurden auch Wanduhren freizügiger.
Uhrmacher konnten, dank den grösseren Dimensionen einer Wanduhr noch besser ihr Können unter Beweis stellen und zeigen, wie eine Uhr von innen aussieht.
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Fazit
Wie man vielleicht in diesem Beitrag rauslesen konnte, liebe ich skelettierte Uhren.
Skelettuhren lassen sich blicken und sie zeigen was für eine Meisterleistung in ihnen steckt, ausserdem kann man den bewegenden Teilchen stundenlang zusehen.
Zudem sind sie ein modisches Statement, das praktisch zu allem passen kann. Sowohl zu formellen Outfits, wie beispielsweise einem Anzug, als auch entspannt und sportlich.
Die Frage ist, passt sie auch zu dir?
Q&A
Was ist eine Skelettuhr?
Eine Skelettuhr unterscheidet sich von einer normalen Uhr, da sie Einblicke in die Mechanik gewährt. Hierzu werden von der fertiggestellten Uhr Teile ausgestanzt, gefräst und gesägt. Ausserdem ist das Zifferblatt offen, oder zum Teil gar nicht vorhanden, um eine gute Sicht zu geben.
Welches war die komplizierteste Skelettierte Taschenuhr?
Die erste Taschenuhr, die skelettiert wurde, war die Marie Antoinette 160 von Abraham-Louis Berguet.
Sie wurde im Jahr 1827 fertiggestellt, 44 Jahre nach ihrer Bestellung. Der Preis der Uhr wird auf über 30 Millionen USD geschätzt.
Heute kann man sie begutachten im L.A. Meyer Institute of Islamic Art in Jerusalem.
Gehört eine Uhr mit Glasboden auch zu den skelettierten Uhren?
Nein.
Eine Uhr, die mit einem Glasboden versehen ist, um Einblick auf die Mechanik zu gewähren, zählt nicht zu den skelettierten Uhren. Es muss das Zifferblatt offen sein, um die Uhr als solche identifizieren zu können.
Quelle Titelbild: Pexels | überarbeiteter Beitrag
Über den Autor
Benno Büchler
Auf der Suche nach charmant abnormalen Uhren entwickelte sich mein jugendliches Interesse zu einer regelrechten Passion. Strebe ich danach die perfekte Kombination aus widernatürlich und hinreissend fürs Handgelenk zu finden.