Wie viele Uhren produziert Rolex in einem Jahr? – weshalb die Produktion begrenzt ist 

Rolex begrenzt die Produktion seiner Uhren

Die Marke mit der goldenen Krone ist omnipräsent. Egal ob in der Film- und Fernsehindustrie, im Sport oder auch im privaten Umfeld früher oder später kommt man an Rolex nicht vorbei.  

Doch erstaunlicherweise strahlen die Rolex Schaufenster bei Bucherer und Wempe eine erschreckende Leere aus, sodass eine Rolex niemals ein Spontankauf ist.  

Wie kann es sein, dass eine Marke so allgegenwärtig scheint und doch gleichzeitig unnahbar ist? Werden einfach zu wenige Uhren produziert?  

Die genaue Anzahl an produzierten Uhren pro Jahr ist nicht bekannt. Schätzungen zufolge produziert Rolex etwa eine Millionen Uhren pro Jahr. Diese Zahl sättigt bei weitem nicht die Nachfrage. Gewiss stoßen auch die Produktionskapazitäten von Rolex irgendwann an ihre Grenzen, aber wohl kaum bei der aktuellen Produktionsmenge. Künstliche Verknappung ist das Stichwort. Man wirft Rolex vor, dass die Anzahl bewusst geringgehalten wird, damit die Marke begehrt und exklusiv bleibt.  

Das Mysterium der Rolex Stückzahlen

Eine Millionen ist die magische Zahl. So viele Armbanduhren sollen jährlich im Hause Rolex produziert werden, und die Betonung liegt auf “sollen”. Denn tatsächlich kennt man die exakte Zahl nicht, weshalb nur geschätzt werden kann.  

Die COSC, die Schweizer Kontrollstelle für Chronometer, zertifiziert die Uhren von Rolex. Allerdings gibt diese keine Jahresberichte mehr bekannt. Auch Rolex selbst macht keine Angaben zu ihren Stückzahlen.  

Eine Rolex hat spezielle Zertifikate
Quelle: Rolex

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Rolex Exzellenz erfordert aufwendige Produktion

Vorweg muss gesagt werden, dass Rolex in Sachen Qualität und Verarbeitung in der Uhrenwelt ganz oben mitspielt. Die Qualität der Uhren ist eines der Wichtigsten Merkmale in der Geschichte von Rolex. Nur wenige andere Hersteller können behaupten, sich mit dem Traditionsunternehmen aus Genf messen zu können.  

Es liegt es auf der Hand, dass es äußerst aufwendig ist, eine Rolex herzustellen, da die Maßstäbe so hoch sind. Von heute auf morgen werden, wenn überhaupt, nur einzelne Bauteile produziert. Die Anfertigung einer Armbanduhr ist ein langwieriger Prozess, der unzählige Arbeitsschritte erfordert.  

Zudem darf man nicht vergessen, dass Rolex vom Gehäuse bis zum Zeiger alles selbst herstellt. Dies ist ein absoluter Garant für die gleichbleibende Qualität aller Bauteile. 

Letztendlich sind vier Produktionsstätten (davon 3 im Kanton Genf) für die Produktion verantwortlich.  

Die verarbeiten rund 13 Tonnen Gold jährlich, was Rolex zum größten Goldverbraucher der Schweiz macht.  

Tonnenweise Gold wird geschmolzen um Rolexuhren herzustellen
Quelle: Rolex

Wenn dann die Armbanduhr endlich fertiggestellt ist, wird sie anschließend zahlreichen Tests unterzogen, um sicherzustellen, dass der Zeitanzeiger tadellos ist und bleibt, wenn sie den Weg zum Kunden findet.  

Angesichts dieser Umstände, die den Luxusuhrenhersteller auszeichnen, ist es klar, dass Rolex niemals ein Massenfabrikat werden wird.  

Die geplante Rolex Gigafabrik in Genf
Quelle: Rolex

Wann stösst die Produktion wirklich an ihre Grenzen?

Eine Ausweitung der Produktion wäre gewiss im Bereich des Möglichen. Genau das nimmt sich der Uhrenhersteller mit drei neuen Fabriken, welche in Zukunft gebaut werden sollen, auch vor. Darunter ist sogar eine große permanente Fabrik im Schweizer Kanton Freiburg, die Platz für etwa 2000 neue Mitarbeiter bieten würde.  

Doch Kritiker stellen sich hier zahlreiche Fragen, ob Rolex wohl doch jetzt schon mehr produzieren könne und die weiteren Fabriken nur ein Vorwand seien, um nicht sofort handeln zu müssen. Der Hype solle noch größer werden, damit die Kultmarke mit einer Sturzflut an neu produzierten Rolex Uhren in ein paar Jahren den Markt fluten könne, heißt es.  


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Künstliche Verknappung – die Strategie von Rolex?

Das Phänomen der künstlichen Verknappung dürfte dem ein oder anderen bereits bekannt sein. Andere Marken wenden diese Strategie bereits seit Jahren an. Sei es Hermès mit ihren überaus beliebten Handtaschen oder Sportwarenhersteller Nike, der permanent streng limitierte Sneaker an den Mann bringt.  

Die Idee dahinter ist so einfach wie genial. Je seltener ein Produkt erscheint, mag es noch so banal sein, desto begehrenswerter ist es für die Käuferschaft. Das extrem prominente Gefühl von Exklusivität bringt dann die Käufer dazu ein Vielfaches vom Listenpreis zu bezahlen. Ganz nach dem Motto: Der Preis eines Produktes bemisst sich daran, wie viel die Käufer bereit sind zu bezahlen.  

Es spalten sich die Gemüter, ob dies die Absicht von Rolex ist. Kritiker behaupten schon seit Jahren, dass die leeren Schaufenster ganz bewusst beabsichtigt sind.  

Anderseits widerspricht dies dem Fakt, dass der Luxusuhrenhersteller vorhat, wie bereits erwähn, seine Produktion auszuweiten.  

Die Produktionsausweitung wird allerdings noch einige Jahre auf sich warten lassen, was am Status Quo rein gar nichts verändern dürfte.  

Der Rolex Hype als Resultat von knappen Stückzahlen

Ein ganz wesentlicher Grund, warum die Luxusuhrenschmiede so gehyped wird, ist also das geringe Angebot. 

Im Grunde verhält sich die Rolex Nachfrage wie ein hungriger Löwe im Zoo, der gerade so viel zu Fressen bekommt, dass es zum Überleben reicht, er aber trotzdem immer hungrig bleibt.  

Der Rolex Hype wäre bei weitem nicht so riesig geworden, wenn die begehrten Zeitmesser immer und überall für Jedermann erhältlich gewesen wären. Man muss bedenken, dass die hohe Nachfrage auch einem gewissen Schwarmeffekt zu Grunde liegt.  

Der Mainstream ist wie ein riesiger Krake, der immer größer wird mit allem, was er mit seinen Tentakeln an sich reißt und in seinen Bann zieht. Und wenn mein Chef sowie meine Vorbilder im Netz und auch ein Paar meiner Freunde Rolex tragen, liegt es nahe, dass zumindest ein gewisses Interesse für die Marke geweckt wird und ich feststellen muss, dass diese Uhren nicht so einfach zu bekommen sind, was mich eventuell dazu bewegt, ebenfalls eine zu begehren.  

Um es auf den Punkt zu bringen, die Nachfrage wäre nicht ansatzweise so hoch, wenn sie sich nicht aufgrund der geringen Stückzahlen über Jahre angestaut hätte.  

Spannend ist, das sich die hohe nachfrage hält, obwohl es unzählige sehr gute Alternativen zu den Rolex Uhren gibt.


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Sollte Rolex die Produktion wirklich ausweiten?

So weit, so gut. Die Armbanduhren der Edelmanufaktur aus Genf sind also nachgefragter denn je, während die jährliche Produktion relativ gemütlich vorangeht. Aber ist es überhaupt empfehlenswert für Rolex, mehr Uhren herzustellen? Oder ist dann die Exklusivität, sowie die gute Investment Möglichkeiten von Rolex Gefahr?

könnte Rolex mehr Uhren herstellen?
Quelle: Rolex

Rolex hat als Antwort auf die exorbitante Nachfrage schon mehrmals die Preise erhöht. Die Preiserhöhungen wurden allerdings auch mit Währungsschwankungen und der Energiekrise gerechtfertigt. Wie dem auch sei, dies löst das Problem nur am Ansatz. 

Die meisten Ökonomen würden vermutlich mit erhobenem Zeigefinger dringlichst dazu raten, die Produktion auszuweiten, um das riesige Leck zwischen Angebot und Nachfrage zu stopfen und noch mehr Umsatz zu erzielen.  

Dies erscheint auf kurze Frist auch als sinnvollste Lösung. Langfristig gesehen läuft der Luxusuhrenhersteller aus der Schweiz allerdings Gefahr, dass der Markt mit zu vielen neu produzierten Uhren übergesättigt wird und das Angebot-Nachfrage Spektakel in die andere Richtung umschlägt: Zu viel Rolex für zu wenige Käufer, ein Szenario, das heute noch unvorstellbar ist. 

Rolex darf seine Markenidentität auf keinen Fall verlieren. Gewiss würde die Uhrenmarke bei einer größeren Produktionsmenge keine Kompromisse in Sachen Qualität eingehen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Marke mit der goldenen Krone auch von Ihrer Exklusivität lebt.  

Eine Rolex ist nicht für Jedermann. Eine Rolex kauft man sich, weil sie eine ganz besondere Armbanduhr ist, weil die Marke eine ganz besondere Geschichte hat, weil sich die Uhr in ganz besonderen Situationen bewiesen hat, weil sie ganz besondere Persönlichkeiten tragen und getragen haben etc… 

Worauf wir hinauswollen, ist, dass, wenn Rolex die Stückzahlen zu sehr erhöht, es sich auch negativ auf den Kultstauts, die Magie um die Marke, auswirken wird.  

Gewiss sind die steigenden Graumarktpreise und die jahrelangen Wartezeiten unzumutbar für jeden Rolex Liebhaber. Es gilt allerdings, bei einer Erhöhung der Stückzahlen die goldene Mitte zu finden. Es sollten so viele Uhren produziert werden, dass die Nachfrage zu Großen teilen gestillt wird, aber nur bis zu dem Punkt, dass die Marke begehrenswert bleibt. 


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Fazit – Seltenes ist begehrt

Es ist wie bei vielen anderen Dingen im Leben. Manches ist eben gerade so begehrt, weil es selten ist.  

Rolex hat mit der riesigen Nachfrage eine ganz besondere Position in der Uhrenwelt. Diese Nachfrage kann das Unternehmen mit einer knappen Produktionsmenge von etwa einer Millionen Uhren pro Jahr nur oberflächlich stillen.  

Rolex hat mit weiteren geplanten Fabriken bereits Maßnahmen getroffen, um diesem Phänomen entgegenzuwirken. Diese werden allerdings erst in ein paar Jahren Früchte tragen können.  

Gleichzeitig hält sich das Gerücht hartnäckig, dass der Uhrenhersteller seine Produktionsmenge ganz bewusst geringhält, um seine Ware exklusiver zu machen.  

Wenn man sich den ganzen Sachverhalt nun objektiv aus der Vogelperspektive anschaut, lässt sich feststellen, dass Rolex mit seinen geringen Stückzahlen im Verhältnis zur enormen Nachfrage in Sachen Hype an einem absoluten Hochpunkt angekommen ist, jetzt aber handeln muss.  

Nichtsdestotrotz kann sich der Uhrenliebhaber mit großer Gewissheit sicher sein, dass auch wenn die Stückzahlen erhöht werden und die Marke dadurch ein anderes Image bekäme, die Klasse und Exzellenz dieser Uhren unverändert bleiben würden.  

Quelle Titelbild: Rolex


Über den Autor

Autor bei Gentleman-watches

Alexander Weinberger

Für mich ist das Faszinierendste an Uhren das Zusammenspiel aus präzisem Handwerk und künstlerischer Entfaltung. Hunderte kleine Teile müssen bei einem Uhrwerk exakt so zusammengesetzt werden, dass sie ein großes Ganzes ergeben.


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